Der richtige Umgang mit einem inkompetenten Chef
Konfliktmanagement

Der richtige Umgang mit einem inkompetenten Chef

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand
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Oft spüren Angestellte ziemlich schnell, ob ein Chef kompetent oder ob es bei ihm mehr Schein als Sein ist. Im Büroalltag ist es nicht einfach, mit solch einem Vorgesetzten umzugehen. Onpulson zeigt Ihnen, wie Sie es trotzdem bewerkstelligen können.

1. Setzen Sie Grenzen

Inkompetente Chefs leiden oft oder gerade deswegen zu blindem Aktivismus, der die Angestellten nur unnötig unter Stress setzt. Wenn Ihr Chef etwas von Ihnen verlangt, was im Grunde genommen unwichtig oder nicht realisierbar ist, setzen Sie Grenzen. Sagen Sie Ihrem Chef klar und deutlich, was im Rahmen des möglichen machbar ist und was nicht. Im Laufe der Zeit wird er lernen, dies zu akzeptieren.

2. Analysieren Sie genau, was Ihr Chef an Ihnen schätzt

Inkompetente Vorgesetzte neigen dazu, fähige Mitarbeiter abzusägen, weil Sie oft neidisch auf deren Kompetenz sind. Achten Sie deswegen vorher darauf, was Ihr Chef an Ihnen schätzt und machen Sie sich mit dieser Eigenschaft quasi unabdingbar. Ist es beispielsweise Ihr erfolgreich abgeschlossenes BWL-Studium mit hervorragenden Fachkenntnissen, bringen Sie diese von ihm gefragte Kompetenz öfters ein, damit ihm Ihr Mehrwert deutlich wird.

3. Lästern Sie nicht unaufhörlich über die Unfähigkeit ihres Vorgesetzten

Erstens könnte der Chef die negative Stimmung ihm gegenüber irgendwann einmal auffangen und zweitens seien Sie damit vorsichtig bei Mitarbeitern, die ihr Gesagtes am Ende gegen Sie anwenden. Reden ja, aber mit einer gehörigen Portion Zurückhaltung.

3. Nutzen Sie Ihre Position, um neue Kontakte zu knüpfen

Sind Sie erst einmal Teil eines Unternehmens, haben Sie die Chance andere Kollegen und deren Vorgesetzte und ihre Arbeit kennenzulernen. Nutzen Sie diese Chance, um Vergleiche zu ziehen und gegebenenfalls eine neue Position mit einem fähigeren Chef zu ergattern.

4. Nehmen Sie nicht alles persönlich

Im Arbeitsalltag wird es während des Tages verschiedene Situationen geben, über die sie sich über Ihren Boss aufregen werden. Versuchen Sie, all diese Gegebenheiten nicht zu sehr an sich herankommen zu lassen und lachen Sie doch einfach Mal über witzige oder seltsame Vorgehensweisen Ihres Chefs, solange keine wirklich negativen Konsequenzen für Sie daraus entstanden sind.

5. Kategorisieren Sie die Vorgehensweise Ihres Vorgesetzten

Menschen tendieren dazu, oft ähnliche Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Beginnen Sie damit, die Aktionen Ihres Chefs zu kategorisieren, beispielsweise mit: „Diese Handlung fällt in die Kategorie Profilneurose des Chefs“ und „Diese Handlung kann man in die Kategorie Geiz des Vorgesetzten einordnen“. Nach einiger Zeit werden Sie merken, dass es immer wieder bestimmte Kategorien gibt, in die ihr Chef einzuordnen ist. In diesem Moment werden Sie aufhören, sich über gewisse Dinge aufzuregen, weil all das nichts Neues mehr für Sie und Ihr Hirn ist.

6. Sagen Sie auf alle Fälle Ihre Meinung

Sagen Sie auf alle Fälle Ihre Meinung, auch wenn größere Gefahren die Folge sind. In einigen Abteilungen ist Kritik oft unerwünscht oder nur eingeschränkt möglich. Machen Sie aber unbedingt Ihren Mund auf, wenn die Konsequenzen des Handelns des Vorgesetzten zu schwerwiegend für Sie und die Abteilung sind. Hier ist Ihr unbedingtes Handeln gefragt.

7. Hören Sie auf Ihre innere Stimme

Können Sie wirklich mit diesem inkompetenten Chef leben, trotz gewisser Maßnahmen, die Sie ergriffen haben? Oder quälen Sie sich jeden Tag in Ihren Job und denken in Ihrer Freizeit unaufhörlich an die Arbeit. Wenn Sie abends von der Arbeit nicht abschalten können und auch nachts wenig schlafen oder gar seltsame Träume haben, sollten Sie überlegen, ob Ihr tägliches Arbeitsopfer der Mühe Wert ist oder ob Sie nicht selbst in die Gefahr geraten, wirklich krank zu werden. Seien Sie herbei unbedingt ehrlich zu sich selbst und entwickeln Sie keinen falschen Ehrgeiz.

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Über den Autor

Porträtfoto vonPorträtfoto vonPorträtfoto von Carolin Fischer, Content-Managerin und Redakteurin für onpulson.de, einem Fachportal für Unternehmer und Führungskräfte aus dem Mittelstand

Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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Kommentare

  1. von super am 14.02.2024 | 11:09

    Klingt so einfach – isses aber nich! Wenn man ü60 ist, ist man auf den Job angewiesen, um seine Rentenjahre vollzukriegen. Und dann heisst es: ERTRAGEN. In meinem Fall noch ca. 10000 Stunden. Einfach Augen zu und durch!

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