PR 2.0: Online-PR mit Print-PR verzahnen
Das Internet hat das Kaufverhalten der Kunden verändert. Deshalb wird es für die Unternehmen sowie Freiberufler und Selbstständige immer wichtiger, viele Spuren im World Wide Web zu hinterlassen. Online-PR kann einen Beitrag hierzu leisten.
Wie gehen Sie vor, wenn Sie einen Unterstützer mit speziellen Fähigkeiten und Kenntnissen benötigen und keinen kennen? Zum Beispiel einen Steuer- oder IT-Berater, der sich mit Transportunternehmen auskennt? Oder einen Architekten, der Erfahrung mit dem energetischen Sanieren von Häusern hat? Oder einen Rechtsanwalt, der …. Vermutlich fragen Sie zunächst Ihre Bekannten und Verwandten: „Kennt Ihr einen Spezialisten, der …?“
Angenommen diese kennen keinen passenden Spezialisten. Was tun Sie dann? Vermutlich setzen Sie sich spätestens dann an Ihren Computer und geben bei Google & Co entsprechende Suchbegriffe ein, um eventuelle Unterstützer zu finden. So verfahren inzwischen die meisten Kunden – im B2C- und B2B-Bereich. Entsprechend wichtig ist es heute für Unternehmen – egal, ob groß oder klein – im World Wide Web möglichst viele Spuren zu hinterlassen und dafür zu sorgen, dass sie von potenziellen Kunden dort leicht gefunden werden.
Hierfür gibt es viele Wege. Sie können zum Beispiel Ihre Webseite auf die für Ihre Zielkunden relevanten Suchbegriffe optimieren. Oder Sie können sogenannte Adwords-Anzeigen schalten, die von den Suchmaschinen neben den Treffern angezeigt werden, wenn man die betreffenden Suchbegriffe bei ihnen eingibt. Beides tun viele Unternehmen bereits. Noch nicht entdeckt haben die meisten aber für sich die Möglichkeiten, die ihnen die Pressearbeit bietet – zum Steigern ihrer Webpräsenz und um bei potentiellen Kunden, die im Internet auf sie stoßen, das Gefühl zu erzeugen: „Das scheint ein echter Spezialist für …. zu sein. Also sollte ich ihn kontaktieren.“
Online-PR wirkt oft länger
Beim Stichwort Pressearbeit denken die meisten Personen und Organisationen noch weitgehend an die klassischen Printmedien. Und sie freuen sich deutlich mehr, wenn ein Artikel von ihnen oder über sie in einer Zeitung oder Zeitschrift erscheint, als wenn derselbe Artikel von einem redaktionellen Online-Portal publiziert wird. Zurecht? Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Denn von Online-Veröffentlichungen geht zumindest längerfristig oft eine größere Werbewirksamkeit aus als von Veröffentlichungen in Printmedien. Aus folgendem Grund: Angenommen ein Artikel von Ihnen erscheint in einer Zeitschrift. Das ist zwar gut für Ihr Renommee, aber die Werbewirksamkeit des Artikels geht gegen Null, wenn die nächste Ausgabe der Zeitschrift erscheint. Anders ist dies bei einem Artikel, der in einem redaktionellen Online-Portal erscheint. Er steht sozusagen dauerhaft im Netz. Also können potenzielle Kunden noch Jahre später auf ihn stoßen.
Manch Leser mag nun denken: Aber die Zeitungen stellen die in ihnen erschienenen Artikel doch oft auch ins Netz oder genauer gesagt auf ihre Webseite. Stimmt! Doch Veröffentlichungen dort haben zwei Nachteile:
- Die Zeitung- und Zeitschriftenverlage befürchten aktuell, Google & Co könnten ihnen mittelfristig ihr Anzeigengeschäft „vermiesen“. Denn die Suchmaschinen wissen aufgrund der von den Internet-Nutzern eingegebenen Suchbegriffe, wofür diese sich interessieren. Das heißt sie könnten ihnen, bevor sie die Webseiten der Zeitschriften anklicken, bereits die passende Werbung präsentieren. Deshalb haben viele Großverlage zum Beispiel Google untersagt, die Inhalte ihrer Webseiten zu indizieren. Das heißt: Selbst wenn ein Artikel von Ihnen auf der Webseite einer sehr namhaften Zeitschrift steht, dann wird er bei entsprechenden Suchabfragen von Google nicht angezeigt.
- Für die Artikel auf den Webseiten der Zeitschriften gilt: Sie wandern umso tiefer in deren Online-Archive je länger der Veröffentlichungszeitpunkt zurück liegt. Und weil diese Unterseiten der Zeitschriften-Webseiten meist einen deutlich niedrigeren Pagerank als deren Startseiten haben, werden die Artikel in den Google-Trefferlisten immer weiter hinten angezeigt – zumindest meist viel weiter hinten als Publikationen auf (redaktionellen) Online-Portalen, denn diese sind anders aufgebaut und haben meist einen höheren Pagerank.
Mit Online-PR die Webpräsenz steigern
Doch wie können Sie nun mit Hilfe von Online-PR Ihre Webpräsenz steigern? Hierfür gibt es im Wesentlichen zwei Wege.
Weg 1: Sie betreiben wie bisher Pressearbeit, nur dass Sie in diese auch die redaktionellen Online-Portale einbeziehen (siehe Liste). Für diese gilt: Sie ticken faktisch wie die klassischen Printredaktionen. Das heißt, anders als von manch Unerfahrenem vermutet, publizieren sie nicht alles, was sie zugesendet bekommen. Vielmehr prüft eine Redaktion, ob das Thema für die Besucher des Portals interessant ist und entscheidet dann: Wird veröffentlicht ja/nein! Der einzige Unterschied: Da diese Portale in der Regel zumeist täglich zumindest ihre Startseiten aktualisieren, können sie deutlich mehr Artikel publizieren als ein Wochen- oder Monatsmagazin (zumal ihnen hierdurch keine Druck- und Versandkosten entstehen).
Trotzdem sollte man beim Schreiben von Artikeln für Online-Portale einige Dinge beachten. Zum Beispiel, dass Folgendes ein Ziel Ihrer PR-Aktivitäten im Online-Bereich ist: Ihre Artikel sollen in den Trefferlisten möglichst weit vorne angezeigt werden, wenn man bestimmte Suchbegriffe bei Google & Co eingibt. Deshalb sollte der relevante Suchbegriff möglichst bereits in der ersten Textzeile stehen – am besten ganz vorne. Und bedenken sollten Sie stets: Die Printmedien erleben die redaktionellen Online-Portale – zurecht – zunehmend als Konkurrenz. Deshalb sollten Sie Ihnen nie Artikel anbieten, die bereits in Online-Medien erschienen sind. Hierauf reagieren fast alle Print-Redakteure sauer.
Weg 2: Wenn Sie bei Google & Co die Suchwort-Kombination „Pressemitteilungen kostenlos“ eingeben, stoßen Sie auf eine Vielzahl von Webportalen, auf denen jeder jederzeit kostenlos Pressemitteilungen veröffentlichen kann – sofern er gewisse Formalien beachtet. Entsprechend sind diese Webportale von PR-Müll übersäht, da kein Redakteur die Qualität der Meldungen prüft. Doch dies kann Ihnen egal sein: Ihr Ziel ist es nicht, dass jemand Ihre Meldung auf dem PR-Portal selbst sieht und liest. Nein, Ihr Ziel ist es, dass Personen, die eine bestimmte Suchwort-Kombination bei Google & Co eingeben, auf Ihre Meldung stoßen. Und um dieses Ziel zu erreichen sind die auf diesen Portalen publizierten Meldungen ein tolles Instrument – zumindest bei Suchbegriffen, die nicht sehr stark umkämpft sind. Mit ihnen können Sie zum Beispiel wunderbar neue Produkte und Dienstleistungsangebote promoten. Voraussetzung erneut: Die Meldungen sind textlich so gestrickt, dass sie bei entsprechenden Suchabfragen von Google & Co möglichst weit vorne angezeigt werden.
Weitere Vorzüge der Online-PR
Aus zwei weiteren Gründen sollten Sie künftig Zeit und Energie auch in die Online-PR investieren. Unter den auf den redaktionellen Online-Portalen publizierten Artikeln platzieren die Online-Redakteure in der Regel Links auf die Webseiten der Artikel-Verfasser. Und in beziehungsweise unter den Pressemitteilungen, die Sie selbst in PR-Portale stellen, können Sie selbst einen entsprechenden Link platzieren.
Das heißt: Wenn Sie mit einer gewissen Regelmäßigkeit Online-PR betreiben, dann steigt die Zahl der Links auf Ihre Webseite kontinuierlich. Die Folge davon: Der Pagerank Ihrer Webseite erhöht sich und diese wird bei entsprechenden Suchabfragen von Google & Co weiter vorne angezeigt.
Ein weiteres Plus einer einigermaßen kontinuierlichen Online-Pressearbeit ist: Angenommen von Ihnen sind bereits mehrere Artikel auf redaktionellen Online-Portalen erschienen. Dann werden diese selbstverständlich auch in den Trefferlisten angezeigt, wenn eine Person Ihren Namen als Suchbegriff bei Google & Co eingibt, um sich näher über Sie zu informieren. Die Folge: Bei dem potenziellen Kunden entsteht der Eindruck „Das scheint ein echter Experte für …. zu sein. Denn er hat schon mehrere Artikel zum Thema …. publiziert.“ Auch dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die betreffende Person Sie – und nicht einen Mitbewerber – kontaktiert.
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