Coming-out im Job wird immer noch gemieden
Homosexuelle Arbeitnehmer fürchten in Deutschland offenbar noch immer, im Job diskriminiert zu werden. In den Vereinigten Staaten und Großbritannien sieht das anders aus: hier ist ein offener Umgang am Arbeitsplatz mit dem Thema Homosexualität üblich.
Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, outet sich nur etwa jeder Dritte in Deutschland gegenüber fast allen Kollegen in seinem Umfeld. Das habe eine Studie der Boston Consulting Group unter mehr als 4.000 jungen Berufstätigen weltweit ergeben.
In anderen Ländern sprechen Beschäftigte demnach teils deutlich offener über ihre Homosexualität. In den USA gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass die allermeisten Kollegen über ihre sexuelle Orientierung Bescheid wüssten, in Großbritannien waren es sogar fast zwei Drittel. 42 Prozent der Befragten in Deutschland sagten, dass sie gegenüber Vorgesetzten falsche Angaben über ihren Beziehungsstatus machten, indem sie verschwiegen, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft zu leben, oder vorgäben, alleinstehend zu sein.
„Die sexuelle Orientierung ist nach wie vor ein Tabu in vielen deutschen Unternehmen“, sagt die Studienautorin. „Damit schaden sich die Unternehmen vor allem selbst, denn häufig ist ein offener Umgang im Job mit einer höheren Arbeitszufriedenheit verbunden.“ (dts)
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