Tech-Investor will Start-Up-Förderung nach Vorbild „Aufbau Ost“
Der führende europäische Tech-Investor Klaus Hommels hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Start-Up-Förderung für junge Unternehmen nach dem Vorbild des "Aufbau Ost" aufzulegen. Deutschen Start-Ups fehle es am nötigen Kapital, um es mit Konkurrenten aus den USA oder China aufnehmen zu können.
Dies sagte der Tech-Investor Hommels der „Welt am Sonntag“ zum Thema Start-Up-Förderung. „Deutschland war bei Lenkungssteuern historisch gar nicht schlecht. Durch den Paragrafen 4 des Gebietsfördergesetzes haben wir signifikante Beträge in den `Aufbau Ost` reinbekommen, allein durch Abschreibemöglichkeiten im ersten Jahr. Etwas Ähnliches könnte man bei Venture Capital machen“, so der Tech-Investor weiter. Das seien dann gar keine Zuschüsse, „sondern Steuerstundungen, bei denen dem Fiskus gar nichts verloren geht“.
Hommels ist einer der wenigen großen Tech-Investoren in Europa, der mit seiner Risikokapitalgesellschaft Lakestar einer der ersten Investoren bei Facebook, Spotify oder AirBnB und Skype war. Damit genügend Mittel zusammenkommen, müsste es Versicherungen und anderen Kapitalsammelstellen leichter gemacht werden, Geld in Start-Ups zu investieren, so Hommels. „Man kann sich schon überlegen, ob zum Beispiel die Venture-Capital-Anlagen von Versicherungen wirklich vorschriftsmäßig mit 49 Prozent Eigenkapital zu unterlegen sind“, sagte Hommels der „Welt am Sonntag“.
Eine Gesetzesänderung zum Thema Start-Up-Förderung hält er für alternativlos, wolle Europa im Kampf um die digitale Vorherrschaft nicht weiter zurückfallen. „Wenn wir erstens ein gewisses Volumen an Geld hereinbekommen – wir brauchen circa 10 bis 15 Milliarden Euro pro Jahr – und wenn wir zweitens klug regulieren, dann können wir noch mal versuchen anzugreifen“, so der Tech-Investor. (dts)
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