10 Gestaltungstipps für professionelle Visitenkarten
Perfekte Außenwirkung

10 Gestaltungstipps für professionelle Visitenkarten

Peter Wolf
Am

Auch in Zeiten des Austauschs von Geschäftsdaten via Xing, LinkedIn und Co haben Visitenkarten noch nicht an Bedeutung verloren. Die Herausforderung bei der Gestaltung ist, den geringen Platz optimal zu nutzen, um mit der Visitenkarte positiv aufzufallen. Mit diesen 10 Gestaltungstipps hinterlassen Sie einen bleibenden Eindruck.

Visitenkarten: haptisch, persönlich, kreativ

Viele hinterfragen in Zeiten der Digitalisierung und der sozialen Netzwerke den Sinn einer Visitenkarte. Trotzdem gilt sie immer noch als Aushängeschild einer Person oder eines Unternehmens. Durch ihr Standardformat mit 85 x 55 Millimetern passt sie in jede Brieftasche. Die Abgrenzung zum Mitbewerber oder anderen Unternehmen erfolgt über ein individuelles, kreatives Design, das aber zum Unternehmen selbst passen muss.

Die Besonderheit einer Visitenkarte: Sie wird persönlich und ganz überlegt überreicht und nicht wie ihre digitalen Abbilder schnell mal eben per Knopfdruck via Internet übermittelt.

Die wichtigen Funktionen von Visitenkarten:

  • Vernetzung mit anderen
  • Eigene Weiterempfehlung als Experte bzw. Dienstleister
  • Unterstreichen der eigenen Kompetenzen
  • Erinnerungshilfe für weitere Gespräche oder Verhandlungen

Gestaltung von Visitenkarten: Genau auf den Punkt

Die eigentliche Herausforderung liegt im Design der Visitenkarte: Durch den wenig verfügbaren, freien Platz ist es oft schwierig, die Balance zwischen Information, Kreativität und Übersichtlichkeit zu finden. Es gibt aber einige Tipps, die sie bei der Entscheidung für Layout und Text wirklich voranbringen.

1. Beim Format auf Nummer sicher gehen

Eigentlich gibt es kein festgelegtes Format für Visitenkarten. Im Laufe der Jahre hat sich aber das oben erwähnte Standardformat durchgesetzt. Warum? Das Scheckkartenformat ist handlich, passt in jede Geldbörse und überfordert nicht.  Ausgefallene Formate wie größere Visitenkarten in Plakatform oder gar runde Kärtchen stechen zwar aus der Masse heraus, bieten sich aber auch nur für spezielle Branchen an. Die Visitenkarte in Form eines Bierdeckels eignet sich beispielsweise für einen Getränkelieferanten, der so auf seine Dienste aufmerksam macht.

Beim Standardmaß können Unternehmen entscheiden, ob sie sich für das Hoch- oder das Querformat entscheiden. Gegen das Hochformat sprechen ein zu langer Firmenname, Webseite oder Mail-Adresse, da sie entweder zu klein dargestellt werden oder nicht auf eine Zeile passen.

2. Nur die wichtigsten Inhalte kommunizieren

Es gehören wirklich nur die wichtigsten Angaben zur Person und deren Kontaktmöglichkeiten auf eine Visitenkarte. Zu wenige Inhalte sind schlecht, da niemand sich die Zeit nimmt, sein Gegenüber nach dem Gespräch noch ausführlich im Netz zu recherchieren. Zu viele Inhalte bewirken, dass die Visitenkarte mit nicht relevanten Inhalten überladen wird.

Folgende Informationen dürfen auf keiner Visitenkarte fehlen:

  • Name des Unternehmens (inklusive Logo)
  • Unternehmensclaim: sofern einer vorhanden ist und er nicht Teil des Firmenlogos ist
  • Vor- und Nachname
  • Position im Unternehmen bzw. länderspezifische Berufsbezeichnung
  • Anschrift
  • E-Mail-Adresse
  • Telefonnummer: Festnetz und/oder Mobil
  • Website, Blog, Portale: wichtig bei Onlineshops und Online-Unternehmen

Tipp: Sie sparen Platz, wenn Sie auf Zusätze wie „E-Mail:“ oder „Web:“ vor den Angaben verzichten. E-Mail-Adressen und URLs können auch ohne Erklärung leicht als solche identifiziert werden.

3. Auf Lesbarkeit der Inhalte achten

  • Bei der Wahl der richtigen Schriftart müssen mehrere Punkte beachtet werden:
  • Die Schriftart sollte möglichst zum Logo passen.
  • Ideal ist eine 8 Punkt Schriftgröße. Kleine Größen wie 7 oder gar 6 Punkt sind von der Schriftart abhängig. Testen Sie die Lesbarkeit in einem Probedruck.
  • Es sollten maximal drei verschiedene Schriftarten für die textliche Gestaltung gewählt werden.
  • Die Lesbarkeit der Visitenkarte sollte vorher von verschiedenen Personen getestet werden.

Beim Entwurf der Karte sollten Unternehmen mehrere Entwürfe designen, mit den Schriften spielen, um so die passende Variante für Ihre Visitenkarte zu finden. Manchmal ist es nur die Änderung der Schriftfamilie: Eine Light-Variante einer Schriftart ist eventuell besser lesbar als die Standardschriftart. In jedem Fall gilt, dass die Lesbarkeit der Schrift Vorrang vor allen anderen Design-Fragen hat.

4. Bei den Textfarben ist Zurückhaltung geboten

Bunte Schrift ist schwer lesbar – deswegen setzen viele Unternehmen noch auf klassisches Schwarz bei der Textfarbe ihrer Inhalte. Eine Alternative zum sehr hart wirkenden Schwarzton ist ein edles Grau, das allerdings nur dann wirkt, wenn die Farbe im Vollton verwendet werden kann. Ansonsten ist auch ein Grau schwer lesbar.

5. Farbige Hintergründe liegen voll im Trend, erschweren aber die Lesbarkeit

Farbige Hintergründe bieten sich vor allem für die Rückseite einer Visitenkarte an. Dort ist eher das Logo, ein QR-Code oder der Claim zu finden. Auf der Vorderseite mit den Inhalten zur Person und Anschrift der Firma eignen sie sich weniger. Durch die Farbe wird der Text schwer lesbar.

6. Die exakte Ausrichtung ist ein Muss

Das menschliche Auge merkt sofort, wenn sich ein Text um eine Leerzeile verschoben hat oder ein Absatz irgendwie schief eingefügt wurde. Deswegen ist es auch beim Layout von Visitenkarten unerlässlich, Zeilen und Textblöcke exakt zu positionieren.

Ist das Logo sehr detailliert gestaltet und enthält zum Beispiel den Claim, sollte für das Logo eine Größe gewählt werden, in der alles gut lesbar ist. Lassen Sie auch einen großzügigen Abstand zum Text. Nichts ist schlimmer, als wenn das Logo zu nahe am Text klebt und das Layout nicht mehr stimmig wirkt.

8. Ein bis zwei Design-Elemente reichen aus für individuelle und kreative Visitenkarten

Wenn die Inhalte stehen, geht es an das Design der Karte. Hierbei gibt es verschiedene Design-Elemente, die einer Visitenkarte den persönlichen Touch verleihen:

  • Beschichtung: Mit einer speziellen Veränderung der Oberfläche bekommt die Visitenkarte einen Glanz oder bewirkt einen visuellen Effekt, wie zum Beispiel der einer Hoch- oder Tiefprägung.
  • Material: Visitenkarten müssen nicht zwingend aus Papier oder Karton hergestellt werden. In einigen Branchen eignen sich auch andere Materialien wie Metall, Holz, Plastik oder Schiefer.

9. Die Rückseite: Platz für Logo, QR-Code oder markanten Spruch

Viele Unternehmen verschenken Platz und Potenzial, indem sie die Rückseite der Visitenkarte einfach freilassen. Die einfachste Variante wäre hier ein großes Logo inklusive Unternehmensmotto. Durchgesetzt haben sich auch QR-Codes, die mit einer App auf dem Smartphone eingescannt werden können und direkt zur entsprechenden Webpräsenz oder einer ganz spezifischen Landingpage weiterleiten. Viele Unternehmen nutzen aber die Rückseite auch dafür, ihre Visitenkarten zweisprachig zu gestalten – das kommt weniger gut an.

10. An die Reproduzierbarkeit denken

Wenn Unternehmen Visitenkarten in Auftrag geben, ist das auch immer eine Abwägung der Kosten. Je mehr der Fokus auf ein individuelles Design und eine besondere Veredlung gesteckt wird, desto kostenintensiver können die Karten ausfallen. Finden Sie einen guten Kompromiss zwischen Design und der benötigten Kartenanzahl.

Nicht vergessen: Die Visitenkarten sollten im Design auf Langlebigkeit ausgelegt sein, damit neue Mitarbeiter schnell und unkompliziert ihre Kärtchen erhalten.

Fazit: Das Design der Visitenkarten ist eine Frage der Corporate Identity und der Branche. Das A und O für die Gestaltung von Visitenkarten ist die Einhaltung des Corporate Designs Ihres Unternehmens, denn sie schafft den Wiedererkennungswert und die Erinnerung an das Gespräch bzw. die Verhandlung. Wir empfehlen Ihnen einen Probedruck zu beauftragen, bevor die Karten dann final gedruckt werden. So können Sie sicher gehen, dass Ihre Visitenkarte genau Ihren Vorstellungen entspricht.

Weblinks zum Thema

Foto/Thumbnail: ©AndreyPopov/Depositphotos.com

Über den Autor

Peter Wolf

Peter Wolf Peter Wolf lebt und arbeitet in Dresden, hat einen Hochschulabschluss in Wirtschaftsinformatik und ist Marketingleiter der printworld.com GmbH, die über ihre Online Druckerei individuelle Druckprodukte vermarktet. www.printworld.com
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