In Top-Unternehmen sind die Chefs längst Teamplayer statt Alphatiere
Bei 64 Prozent der deutschen Weltmarktführer herrscht eine Unternehmenskultur, in der Führungskräfte als Partner und Mentoren agieren, das heißt Teamplayer sind, statt auf "Command & Control" zu setzen. Und das zahlt sich wirtschaftlich aus.
So wird unter den Outperformern nur rund jedes vierte Unternehmen noch traditionell geführt, während Unternehmen mit unterdurchschnittlicher Rendite mehrheitlich nach wie vor klassich aufgestellt sind, das heißt kaum Teamplayer als Führungskraft haben. Das sind Ergebnisse der Studie „Best Strategy 2018: Was deutsche Weltmarktführer besser machen“. Die Unternehmensberatung Staufen hat dafür insgesamt 210 deutsche Unternehmen befragt, die entweder in ihrer Branche oder ihrem Segment zu den Weltmarktführern zählen.
„Wer auch in Zukunft bei den Besten mitspielen möchte, ist auf das Wissen und die Innovationskraft aller Mitarbeiter angewiesen. Um dieses Potenzial heben zu können, muss die Unternehmenskultur stimmen“, sagt Wilhelm Goschy, Vorstand der Staufen AG. „Wie unsere Studie zeigt, sind die meisten Weltmarktführer hier bereits auf einem guten Weg. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen ermutigen ihre Mitarbeiter, sich mit Ideen einzubringen, arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung von Strukturen und verstehen sich insgesamt als lernende Organisationen.“ Hier sind folglich Teamplayer gefragt.
Noch Verbesserungspotenzial bei Weltmarktführern
Gerade beim Thema Leadership ist es aber immer wichtig, ganz genau zwischen guter Absicht und echter nachhaltiger Umsetzung zu unterscheiden. Die Staufen-Studie gibt deutliche Hinweise, dass hier auch bei den Weltmarktführern noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist. So ist beispielsweise lediglich in drei von vier Unternehmen eine Kultur der offenen Türen zu beobachten. Und konstruktive Kritik gegenüber Vorgesetzten gehört sogar nur bei 68 Prozent der Weltmarktführer zum normalen Miteinander.
„Gerade bei den renditestarken Betrieben sprechen wir hier natürlich von Klagen auf hohem Niveau, und ohne die entsprechende Unternehmens- und Führungskultur hätten es auch die meisten der anderen von uns befragten Firmen sicherlich nicht an die Weltspitze geschafft“, so Staufen-Vorstand Goschy. „Und doch zeigen die deutlichen Unterschiede schon innerhalb dieser auf den ersten Blick homogenen Gruppe, wie vor allem das Führungsverständnis des Top-Managements die Wandlungs- und damit Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens maßgeblich beeinflusst.“
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