In diesen Städten zehren die hohen Mieten Ihr Gehalt auf
In deutschen Trend-Städten wie München, Berlin oder Hamburg zehren die hohen Mieten die Einkommen für Fach- und Führungskräfte auf. Die Ruhrgebietsstädte punkten dagegen beim Verhältnis von Einkommen und Miete - Dortmund hat mit den besten Wert.
Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Analyse der Online-Jobplattform StepStone und des Immobilienportals immowelt.de über Mieten. Das Verhältnis zwischen Durchschnittsgehältern der Jahre 2017 und 2018 und den aktuellen Mietpreisen zeigt: Wer in München, Berlin und Hamburg wohnen und arbeiten will, zahlt dafür einen hohen Preis.
München bildet dabei das Extrem: Fach- und Führungskräfte können dort im Schnitt ein Jahresgehalt von 66.800 Euro erwarten. Eine Wohnung mit 80 bis 100 Quadratmeter kostet jedoch auch 1.500 Euro im Monat. Vom hohen Brutto-Einkommen gehen damit 27 Prozent für die Miete drauf. Auch in Hamburg und Berlin bleibt nach Abzug der jährlichen Mietkosten verhältnismäßig wenig im Portemonnaie: 24 Prozent (Berlin) beziehungsweise 22 Prozent (Hamburg) des Brutto-Einkommens wandern in beiden Städten pro Jahr im Schnitt an den Vermieter.
Die traditionell hochpreisige Banker-Stadt Frankfurt am Main landet bei den Mietpreisen hinter München auf Platz 2. Die hohen Gehälter in der Finanzbranche heben das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt aber auf 67.700 Euro und damit auf den höchsten Wert unter den größten deutschen Städten. Für die Miete müssen 21 Prozent eingeplant werden.
Ausgeglichenes Verhältnis abseits der klassischen Trend-Städte
Ein bereits deutlich besseres Verhältnis von Einkommen und Mietpreisen finden Jobsuchende in Dresden und Stuttgart. Zwar trennen diese Städte beim durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen mehr als 20.000 Euro, gemeinsam ist beiden aber ein Anteil von 19 Prozent für die Miete. In Nürnberg müssen 18 Prozent vom durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalt für die Miete eingeplant werden.
„Das Leben in Trend-Städten wie Berlin, Hamburg und München ist begehrt, aber auch sehr teuer“, sagt Immowelt-CEO Carsten Schlabritz. „Arbeitgeber aus mittleren Großstädten mit günstigeren Mieten können diesen Standortfaktor nutzen, um hochqualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen.“
Das beste Verhältnis aller deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern bietet Dortmund: 580 Euro kostet dort im Median eine Wohnung. Das entspricht einem Wohnkostenanteil von nur 12 Prozent am mittleren Brutto-Einkommen für Fach- und Führungskräfte von 56.200 Euro. Auch in Essen ist das Wohnen günstig: Hier steht einer mittleren Monatsmiete von 590 Euro ein Durchschnittsgehalt von 55.600 Euro gegenüber, ein Anteil von 13 Prozent.
Laut StepStone Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers sollten Fachkräfte bei der Jobsuche nicht nur nach dem besten Verhältnis von Gehalt und Wohnkosten Ausschau halten: „Wer aus mehreren Jobangeboten wählen kann, sollte alle Faktoren einkalkulieren. Dazu gehört die Höhe des Gehalts genauso wie die Lebenshaltungskosten, vor allem aber die Frage, ob ich mich beim neuen Arbeitgeber wirklich wohlfühle und der Job zu mir passt.“
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