Jeder zweite Berufstätige denkt über Jobwechsel nach
Zu wenig Geld, zu wenig Wertschätzung, ein schlechtes Betriebsklima: 50 Prozent der angestellten Mitarbeiter sind mit ihrem Arbeitsplatz so unzufrieden, dass sie sich nach einem neuen Job umsehen.
Wer in Zeiten des Fachkräftemangels gutes Personal an sich binden will, sollte deshalb auf breiter Ebene über das Wohlbefinden seiner Beschäftigten nachdenken. Unter anderem zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der ManpowerGroup Deutschland.
Die gute Nachricht: Die Hälfte aller Befragten ist mit den Bedingungen am Arbeitsplatz derzeit noch zufrieden. Dabei steht für 45 Prozent der angestellten Mitarbeiter im Vordergrund, dass die vereinbarten Arbeitszeiten eingehalten werden. 44 Prozent sehen die Bezahlung als fair an und 37 Prozent schätzen die flexiblen Arbeitszeitmodelle des Arbeitgebers. 34 Prozent der Befragten freuen sich darüber, dass es regelmäßig Weiterbildungen gibt. Immerhin noch 31 Prozent erachten das eigene Unternehmen als familienfreundlich.
Gründe für Jobwechesel: Mehr Geld und mangelnde Anerkennung
Dass es für Unternehmen, die gute Mitarbeiter an sich binden wollen, schon jetzt einiges zu tun gibt, belegen folgende Zahlen: 50 Prozent der Studienteilnehmer würden den Job gern schon innerhalb der nächsten zwölf Monate wechseln. Der Hauptgrund für die Unzufriedenheit ist finanzieller Natur. So geben 22 Prozent der Befragten an, eine Position mit besserer Bezahlung zu suchen. Und auch mangelnde Wertschätzung motiviert zum Jobwechsel: Immerhin 15 Prozent der Angestellten haben das Gefühl, dass ihre Leistungen im Betrieb nicht ausreichend anerkannt werden. Zwölf Prozent wollen kündigen, da sie Abwechslung und andere Projekte suchen.
Gutes Betriebsklima bindet Mitarbeiter
Als fast ebenso wichtig empfinden viele Beschäftigte ein angenehmes Miteinander im Betrieb: Zwölf Prozent der Befragten beklagen ein schlechtes Arbeitsklima und schauen sich deshalb nach einem neuen Job um. Dazu trägt auch die immer noch mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Neun Prozent der Deutschen geben an, dass sie eine Tätigkeit suchen, bei der sie beides besser miteinander verbinden können. „Die Ergebnisse zeigen, dass das Gehalt den Mitarbeitern zwar wichtig ist, aber nicht der einzig entscheidende Faktor, der Menschen an ein Unternehmen bindet“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels muss in den Führungsetagen somit vermehrt darüber nachgedacht werden, wie die Mitarbeiter mehr Wertschätzung erfahren und das Betriebsklima deutlich verbessern werden kann.“ Wichtig sind auch Gespräche, die der Vorgesetzte regelmäßig mit seinen Angestellten führen sollte.
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