Karriere mit Kind – geht beides zu vereinbaren?
Viele Frauen möchten beides: Karriere und Kind. Doch die Mehrheit, die die Meinung vertritt, sie werde die Kindererziehung mit Ihrem Mann teilen, wird eines Besseren belehrt: Meist verdient der Mann mehr und ist schwer abkömmlich vom Job. Wie können Frauen dennoch Kind und Karriere meistern?
Die Mehrheit der Akademikerinnen möchte ihr erstes Kind oft nach dem Studium und einigen Jahren Berufserfahrung. Während des Studiums ein Kind zu bekommen, ist zwar von der Zeiteinteilung vorteilhaft, doch meist ist das Geld zu diesem Zeitpunkt knapp. Welche Optionen gibt es, um Karriere und Kind zu meistern?
1. Finanzielle Unterstützung durch das Elterngeld
Eine wichtige Entlastung bietet Ihnen das Elterngeld. Es wird seit dem Jahr 2013 anteilig auf das Bruttoeinkommen berechnet. Es beträgt zwischen 65 und 67 Prozent des vorherigen Einkommens und wird für zwölf Monate gezahlt, wenn ein Elternteil Elternzeit nimmt. Nehmen beide Elternteile Elternzeit, kann das Elterngeld auf bis zu 14 Monate verlängert werden. Früher wurde das Erziehungsgeld ausgezahlt, das bei monatlich maximal 300 Euro gelegen hat und für bis zu zwei Jahre gezahlt wurde. Der Mindestbetrag des Elterngeldes liegt bei 300 Euro pro Monat – wenn Sie vorher kein eigenes Einkommen hatten – maximal werden 1.800 Euro monatlich gezahlt.
2. ElterngeldPlus als weitere Möglichkeit
Neben dem Basiselterngeld können Sie als Eltern, deren Kind ab dem 1. Juli 2015 geboren wurde, ElterngeldPlus beanspruchen. ElterngeldPlus ist besonders für Eltern gedacht, die während des Elterngeldbezugs in Teilzeit arbeiten möchten. Das ElterngeldPlus berechnet sich wie das Basiselterngeld, beträgt aber maximal die Hälfte des Elterngeldbetrags, der Eltern ohne Teilzeiteinkommen nach der Geburt zur Verfügung steht. Dafür wird es für den doppelten Zeitraum gezahlt: ein Elterngeldmonat = zwei ElterngeldPlus-Monate.
3. Kostenlose Kita als positive, gesellschaftliche Entwicklung
Wie die SPD bzw. die Groko mit dem Versprechen von kostenlosen Kitas umgehen wird, bleibt spannend. Vor allem für Geringverdiener, die in Ihrem Job arbeiten möchten, sind kostenlose Kitas ein interessanter Anreiz, aber auch für andere Einkommensstufen. In Berlin ist die Betreuung in Zukunft von der Geburt bis zum Schuleintritt kostenlos. Auch in Niedersachsen und in Hessen besteht ab diesem Jahr Beitragsfreiheit. Die Bundesländer Brandenburg und Thüringen haben entsprechende Beschlüsse gefasst. In Hamburg gilt: Für alle Altersgruppen sind fünf Stunden am Tag kostenlos. Bleiben die Kinder länger in der Kita, müssen einkommensabhängige Gebühren bezahlt werden.
4. Job-Sharing als Option
In einigen Unternehmen wird Beschäftigten angeboten, Ihren Job zu teilen. Dies bedeutet, dass ein und der selbe Job von zwei Personen ausgeführt wird, natürlich zu unterschiedlichen Zeiten. Es bedarf ein wenig der Organisation und Absprache, doch Teilzeit arbeiten und doch die Karriereleiter hinaufgeklettert zu sein, ist für viele Mütter eine wunderbare Option.
5. Home-Office bedeutet immer Vor-Ort zu sein
Viele Unternehmen bieten zunehmend Home-Office als Alternative zum festen Platz im Büro an. Natürlich müssen Sie sich ebenfalls Zuhause die Zeit einteilen, doch Sie sind zumindest physisch bei Ihrem Nachwuchs – auch wenn es nicht automatisch bedeutet, immer für ihn da zu sein. Aber Zeiten wie Mittagessen oder Abendessen können Sie gut organisieren.
6. Beide Elterneile arbeiten reduziert
Eine weitere Option ist, dass beide Elternteile, wenn es finanziell möglich ist, reduziert arbeiten. So können Sie sich absprechen mit der „Organisation“ der Kinder. Auch Gleitzeit ist immer eine gute Möglichkeit, um Kita- und Kindergarten-Abholzeiten zu organisieren.
7. Unterstützung suchen
Viele Mütter geben an, dass sie ein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie zu viel arbeiten und sich nicht um den Nachwuchs kümmern können. Ein Au-Pair oder eine Haushaltshilfe bietet für Besserverdiener eine Möglichkeit, damit Sie Zuhause entlastet werden und sich auf Ihren Job konzentrieren können. Allerdings: manche mögen es nicht, noch Personen außerhalb der Familie im nahen Umfeld zu haben. Auch ein stabiler Freundeskreis mit Kindern oder die eigenen Eltern können stundenweise eine Unterstützung sein und Ihnen Arbeit abnehmen.
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