Entwickler geben in Unternehmen zunehmend den Ton an
Unternehmensentscheidungen

Entwickler geben in Unternehmen zunehmend den Ton an

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Das Profil des Software-Entwicklers verändert sich - weg vom reinen Techniker hin zur Führungskraft. Weltweit haben 54 Prozent der Entwickler in den letzten fünf Jahren eine wachsende Rolle bei wichtigen Unternehmensentscheidungen in ihrem Betrieb gespielt.

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Entwickler sind immer mehr an Unternehmensentscheidungen beteiligt. Foto: ©robuart/Depositphotos.com

Das belegt jetzt die Payment-Plattform Stripe, die eine Studie über Entwickler in Unternehmen veröffentlichte. Die Analyse, die gemeinsam mit The Harris Poll Ende 2017 erhoben wurde, zeigt, dass weltweit 54 Prozent der Entwickler in den letzten fünf Jahren eine wachsende Rolle bei wichtigen Unternehmensentscheidungen in ihrem Betrieb spielen.

Deutschland hat Nachholbedarf

Diese Entwicklung vollzieht sich in Deutschland allerdings langsamer als in allen anderen untersuchten Ländern (USA, Großbritannien, Frankreich, Singapur, Australien). So schnitt Deutschland in zahlreichen Punkten schlechter ab als alle anderen fünf Nationen:

  • Nur 18 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, dass
    Entwickler-Input bei wichtigen Geschäftsentscheidungen sehr
    stark berücksichtigt werde. Weltweit waren es knapp ein Viertel.
  • 6 Prozent waren in Deutschland gar der Auffassung, dass
    Entwickler-Input bei wichtigen Entscheidungen überhaupt nicht
    berücksichtigt werde.
  • 14 Prozent sagen, dass der Austausch mit nicht-technischen
    Führungskräften in den letzten fünf Jahren sogar abgenommen hat
  • im internationalen Vergleich sagten das nur 10 Prozent.
  • Der Geschäftsführung mangele es an technischem Fachwissen, geben
    34 Prozent der deutschen Befragten an (Durchschnitt: 32
    Prozent).
  • 44 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen die falsche
    Produkt-Roadmap habe, weil es in der Planung an ausreichendem
    Input von Entwicklern fehle (Durchschnitt: 39 Prozent).
    Mangel an Entwicklern und Nutzung veralteter Tools

Deutsche Unternehmen neigen dazu, veraltete Technologien und Tools zu verwenden, und sie beschäftigen nicht ausreichend Entwickler. Auch bei den Antworten in diesem Bereich schnitt Deutschland schlechter ab als die anderen fünf Länder:

  • 25 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass Entwickler in
    ihrem Unternehmen nicht die nötigen Ressourcen erhalten, die sie
    für eine effektive Arbeit benötigen.
  • 55 Prozent sagen, dass Entwickler sich zu häufig auf die Wartung
    von veralteten Systemen konzentrieren müssen.
  • 39 Prozent sagen, dass falsche Priorisierung in ihrem
    Unternehmen ihre größte Herausforderung ist.
  • 69 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass ihr
    Unternehmen über zu begrenzte Entwicklerkapazitäten verfüge.

Dies hat negative Auswirkungen auf die Innovationsgeschwindigkeit der Unternehmen – einen der wichtigsten Vorzüge der deutschen Wirtschaft:

  •  Deutsche Unternehmen bringen zwar am häufigsten neue Produkte
    auf den Markt – nämlich alle ein bis drei Monate, wie 47 Prozent
    der Befragten angaben (weltweit sind es nur 39 Prozent).
  • Jedoch sagen 16 Prozent, dass die Geschwindigkeit beim Launch neuer Produkte
    in den letzten fünf Jahren abgenommen hat – dies
    ist der höchste Wert aller untersuchten Länder (10 Prozent
    weltweit).

„Mit unserer Studie wollten wir zeigen, dass Entwickler eine oft unterschätzte Ressource in Unternehmen sind, deren Einfluss aber überall zu steigen beginnt. Dass Deutschland in so vielen Punkten schlechter als der internationale Vergleich abschneidet, hat uns dabei allerdings überrascht. Für die Zukunft des Standorts Deutschland wird es auch entscheidend sein, wie Unternehmen ihre Entwickler einsetzen“, sagt Felix Huber, Nordeuropachef von Stripe.

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