Forsa-Chef Güllner kritisiert Vorgehensweise der eigenen Branche
Der Chef des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, kritisiert, dass manche Institute Umfragen an Subunternehmen weiterreichen, sogenannte Feldinstitute. Darunter seien einige "Scharlatane" - nur bei seriösen Instituten könne man den Fälschungen entgehen.
Der Chef des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hat seine Branche kritisiert. „Oftmals ist das Ethos verloren gegangen, dass man Standards unbedingt einhalten muss“, sagte Güllner dem „Spiegel“. „Wir brauchen eine Allianz der seriösen Institute gegen die unlauteren.“
Im Markt gebe es weit mehr als hundert Institute, „unter denen leider auch Scharlatane und Gauner sind“, so Güllner. Der Branchenverband ADM sei „kein Ausweis mehr für Seriosität“. Er habe Unternehmen aufgenommen, die eher den „schwarzen Schafen“ zuzurechnen seien. Hintergrund der Güllner-Kritik ist eine Enthüllung des „Spiegel“ über manipulierte Meinungsumfragen. Der Forsa-Chef bestätigte, dass manche Institute Umfragen an Subunternehmen weiterreichen, sogenannte Feldinstitute. „Uns haben Mitarbeiter, die vorher bei Feldinstituten beschäftigt waren, erzählt, wie sie dort mehrere Wochen nur damit beschäftigt waren, Umfragen selbst auszufüllen“, so Güllner. Ausschließen könne man Fälschungen bei seriösen Instituten, „weil sie keine dubiosen Feldorganisationen beschäftigen“. (dts)
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