Kassensysteme als Türöffner der Digitalisierung für KMU
Anwenderbericht

Kassensysteme als Türöffner der Digitalisierung für KMU

Thomas Spreitzer
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Viele Kleinunternehmen haben noch einen niedrigen Digitalisierungsgrad. Doch dies ändert sich gerade – denn es geht darum, neue Wachstumschancen oder Produktivitätssteigerungen mittels digitaler Technologien zu realisieren. Hilfe bieten mittlerweile sehr einfache Do-it-yourself-Lösungen, wie zum Beispiel eine neue Generation von digitalen Kassensystemen.

Die Digitalisierung hat die Interaktion zwischen Gästen und Hotels stark verändert. Bald die Hälfte, nämlich 42 Prozent, aller Unterkunftsbuchungen erfolgt nach Zahlen des Verbands Internet Reisevertrieb online. Stammkunden werden automatisch durch Bonusprogramme und Premiumleistungen belohnt. Und Übernachtungen können sogar mit PayPal bezahlt werden.

Doch was für Gäste großer Hotelketten schon zur Gewohnheit geworden ist, stellt für kleine Gastbetriebe noch digitales Neuland dar.

Fakt ist: Der Handel und das Gastgewerbe hinken in Sachen Digitalisierung der deutschen Wirtschaft hinterher. Das hat der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2017“ gezeigt. Doch beide Branchen holen mit großen Schritten auf. So hat sich die Zahl der Firmen, die die Digitalisierung in ihre Geschäftsstrategie integriert haben, im Lauf nur eines Jahres verdreifacht.

Fehlanzeige beim IT-Know-how

Offensichtlich haben viele kleine Unternehmen erkannt, dass sie bei der digitalen Transformation aktiv werden müssen. Die Digitalisierungs-Frage ist längst zu einer Überlebensfrage geworden. Aber die Umsetzung gestaltete sich bislang oft schwierig, weil diesen Unternehmen schlicht das Know-how oder das notwendige Budget für die Digitalisierung fehlt. Und weil viele auch einfach nicht wissen, wo sie ansetzen können oder sollen. In den meisten Fällen beschäftigen Restaurantbetreiber und Ladenbesitzer keine IT-Spezialisten.

Dementsprechend existieren in kleinen Unternehmen höchstens rudimentäre Lösungen: hier eine Software für die Warenwirtschaft, dort ein Programm für die Buchhaltung, dann ein Tool für die Personalplanung, und eine weitere Lösung für den Betrieb der Website. Solange diese Lösungen unverbunden und nebeneinander her arbeiten, lösen sie das Mehrwert-Versprechen der Digitalisierung nicht ein: durch die Verknüpfung von Daten Abläufe beschleunigen, dem Kunden besseren Service bieten oder sogar neue Geschäftsfelder erschließen. Da die Integration der Systeme einiges an IT-Know-how erfordert, schreckten die meisten Mittelständler bislang davor zurück.

Lösung für Kleinunternehmen

Auch für Kleinunternehmen gibt es digitalisierte Kassenlösungen.

Auch für Kleinunternehmen gibt es digitalisierte Kassenlösungen. Foto: enfore

Marco Börries, deutsche IT-Ikone und mehrfach erfolgreicher Unternehmensgründer, sah in dieser Sackgasse zugleich eine Chance. Er möchte in keiner Welt leben, in der es nur noch die ganz großen Handels- und Dienstleistungskonzerne gebe. Seine Mission sei es darum, den kleinen Unternehmen weltweit die Tür ins digitale Zeitalter zu öffnen.

Das Team dess Startups enfore entwickelte deshalb eine Komplettlösung aus Hardware und cloudbasierter Software, die um eine digitalisierte Kassenlösung herum gruppiert ist. Der digitale Point-of-Sale (POS) beinhaltet ein Kassensystem, ein Kartenbezahl-Terminal sowie eine umfangreiche Business-Software. Diese bietet – je nach Branche – unterschiedliche Softwareanwendungen.

Mithilfe der Lösung wollen Börries und enfore kleinen Mittelständlern dabei helfen, aus ihrem digitalen Nirwana herauszufinden. Dafür haben sie sich mit der Deutschen Telekom zusammengetan. Für die unter dem Namen „MagentaBusiness POS“ bekanntgegebene Kooperation sieht die Telekom vor allem bei Hotellerie und Gastronomie ein hohes Digitalisierungspotenzial.

An der Kundenschnittstelle ermöglicht die Lösung Hotels, ihren Gästen mehr Komfort und Service zu bieten. Beispielsweise, wenn sie die Bezahlung nicht nur mit EC- oder Kreditkarte, sondern auch via PayPal ermöglichen. Oder Rabatte für Stammkunden ganz unkompliziert direkt an der Kasse verrechnen. Oder indem sie Gutscheine an Aktionstagen direkt an der Kasse generieren und ausdrucken, die Hotelgäste dann für den Spa-Bereich oder das Restaurant einsetzen können.

Die Telekom bietet Fest- und Mobilfunknetzen die notwendige Kommunikationsinfrastruktur und nehmen Kunden den Einrichtungsaufwand ab. Alles ist auf die Bedürfnisse von Kleinbetrieben ohne großes IT-Know-how abgestimmt.

Rückenwind für den Mittelstand

Solche schnell und günstig installierten Lösungen sind Gold wert, um das Kundenerlebnis auf ein höheres Level zu bringen. Alle Welt spricht hierzulande vom Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Mit Blick auf den Status quo in Sachen Digitalisierung zeigt sich: Das sind leider allzu oft nur Lippenbekenntnisse und die Großunternehmen ziehen davon. Doch auch eine Dorfgaststätte oder Privatpension sollte nur ein paar Mausklicks davon entfernt sein, Onlinebuchungen aufzunehmen, Rabattaktionen zu starten oder Social Media-Kanäle strategisch einzusetzen. Denn nur so werden sie sich langfristig im Wettbewerb um neue Gäste behaupten können.

Über den Autor

Thomas Spreitzer

Thomas Spreitzer Thomas Spreitzer verantwortet den Vertrieb im Bereich kleine und mittlere Unternehmen bei der Telekom Deutschland.  
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