Kostensenkungsprogramme von Unternehmen sind nur selten nachhaltig erfolgreich
Umfrage-Egebnisse

Kostensenkungsprogramme von Unternehmen sind nur selten nachhaltig erfolgreich

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Aufwendig und oftmals nervenaufreibend sind die Kostensenkungsprogramme für alle Betroffenen und wenig nachhaltig ist in vielen Fällen deren Wirkung. Doch: Kosten optimieren zu müssen ist für nahezu alle Bereiche von Unternehmen ein immer wiederkehrendes Thema. Welche Ursachen das häufige Scheitern hat, und wie sich der Frust vermeiden lässt, wird im Folgenden dargestellt.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmensentscheider gibt an, dass Kostensenkungsprogramme vielfach daran scheitern, dass Mitarbeiter nicht ausreichend in die Maßnahmenentwicklung einbezogen werden. Als weiterer Grund wird genannt, dass lediglich eine von zehn Kostensenkungsmaßnahmen konsequent an der Strategie ausgerichtet ist. Diesen Ursachen sind Experten der Managementberatung Horváth & Partners in mehr als 30 intensiven Interviews mit Verantwortlichen in Unternehmen nachgegangen.

„Um Kostensenkungsmaßnahmen nachhaltig in Unternehmen umzusetzen und die vollen Potenziale auszuschöpfen, ist es essenziell, die richtigen internen Mitarbeiter für die Konzeption und die Umsetzung zu gewinnen“, erklärt Heiko Fink, Partner bei Horváth & Partners. Dass nur so wenige Kostensenkungsmaßnahmen konsequent an der Unternehmensstrategie ausgerichtet sind, ist für Fink ein weiterer Grund für das häufige Scheitern dieser Kostensenkungsprogramme: „Zunächst muss der ‚Case for Change‘ verstanden werden, denn ohne eine Ausrichtung an der Unternehmensstrategie und der Akzeptanz der Mitarbeiter werden Kostensenkungsmaßnahmen nicht nachhaltig und nur kurzfristig umgesetzt.“ Hinzu kommt, dass Umsetzungsdetails der definierten Maßnahmen oft nicht konkret genug festgehalten werden. Dieser These stimmt jeder Dritte der befragten Unternehmensentscheider zu.

Stärkere Einbindung des Betriebsrats gefordert

Über 80 Prozent der befragten Unternehmensentscheider bewerten die Einbindung der Geschäftsleitung in die Konzeption und Umsetzung von Kostensenkungsprogrammen als sehr wertvoll. Im Gegensatz dazu offenbart sich eine geringe Wertschätzung des Betriebsrats, dessen Einbindung weniger als ein Fünftel der Befragten als sehr wertvoll erachten. Jens Ekopf, Leiter der Studie, hält dieses Ergebnis für nachteilig: „Ich empfehle den Unternehmen, hier dringend umzudenken. Der Betriebsrat ist genauso wie die Mitglieder der Programmorganisation, also Aufsichtsrat und Beirat, ein wichtiger Stakeholder in Kostensenkungssituationen. Die Einbindung dieser Gruppe in die Konzeption und Umsetzung von Kostensenkungsprogramme ist für einen nachhaltigen Erfolg äußerst wichtig.“

Fehlende Verankerung von Kostensenkungsmaßnahmen

Während die Hälfte der Befragten auf klassische Kennzahlenmethoden setzt, um Kostensenkungsprogramme im Unternehmen zu verankern, nutzen 11 Prozent überhaupt keine Methodik. „Die Voraussetzung für ein langfristiges Kostenmanagement ist in den meisten Fällen nicht gegeben, da weder ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess noch eine Verankerung des Kostenziels in den individuellen Zielvereinbarungen der Führungskräfte stattfinden“, sagt Ekopf.

Der Top-Erfolgsfaktor

Die Realisierbarkeit der einzelnen Maßnahmen wird von mehr als 80 Prozent der Entscheider als wichtigster Erfolgsfaktor für die nachhaltige Wirkung von Kostensenkungsprogrammen eingeschätzt. Fast ebenso viele der befragten Unternehmensentscheider geben an, dass der Erfolg einer Kostensenkungsmaßnahme maßgeblich mit der Höhe der möglichen Potenziale zusammenhängt.

Foto/Thumbnail: ©MADDRAT/Depositphotos.com

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