Globale Nomaden – die neue Generation der internationalen Führungskräfte
Moderne Arbeitswelt

Globale Nomaden – die neue Generation der internationalen Führungskräfte

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Die Globalisierung verändert die Arbeitswelt. In internationalen Konzernen ist es üblich, dass die Top-Führungskräfte auf der ganzen Welt unterwegs sind. Sie pendeln zwischen den Kontinenten und nehmen viel Stress auf sich. Wie es dazu kommt und was es für Betroffene bedeutet, ist jetzt Thema.

Nach Shanghai sind ständig Extrempendler unterwegs. Foto: @hbieser/Pixabay.com

Junge Führungskräfte, die es in einem internationalen Konzern an die Spitze schaffen wollen, müssen vor allem eines: flexibel sein. Das bedeutet in vielen Fällen, dass sie bereit sein müssen, dauerhaft im Ausland zu leben. In den letzten Jahren ist die Gesamtzahl der entsendeten Angestellten recht stabil gewesen. Allerdings hat sich der Anteil der Langzeit-Expatriats fast verdoppelt, also die Zahl der Mitarbeiter, die mehr als fünf Jahre im Ausland bleiben.

Globale Manager haben großes Know-how und internationale Erfahrung

Die Zahl der Auslandsprojekte der Konzerne steigt. Vor Ort brauchen sie erfahrene Führungskräfte, die dem Anspruch des globalen Managers gerecht werden. Diese Mitarbeiter zeichnen sich durch umfassende internationale Erfahrung und fundiertes Wissen aus unterschiedlichen Unternehmenseinheiten aus. In vielen Konzernen ist internationale Erfahrung die wichtigste Voraussetzung, um überhaupt auf der Karriereleiter weiterzukommen. Das bedeutet, dass Manager fernab von Familie und Freunden ihr Leben führen. Dazu sind immer weniger Menschen bereit.

Die Extrempendler reisen regelmäßig große Distanzen, um an Meetings und Vorstandssitzungen teilzunehmen. Sie kennen viele Städte und Hotels rund um den Globus. Dabei steuern sie Hotels wie Pullman Hotels and Resorts an, weil sie dort alles vorfinden, was sie benötigen. Die Qualität ist gleichbleibend hoch und die Ausstattung rund um den Erdball vergleichbar. Weltweit gibt es über 80 Hotels, die sich in der Nähe zu wichtigen Sehenswürdigkeiten und Geschäftsbezirken befinden. Sie bieten neben komfortablen Zimmern mit Internetverbindung modernste Technik in Konferenzräumen und begleitenden administrativen Service. So können Geschäftsreisende Organisatorisches abgeben und sich voll und ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Weltweite einsatzfähig – für die Konzerne eine Selbstverständlichkeit

Die globalen Nomaden werden vor allem in die Vereinigten Staaten, China und Singapur entsendet. Foto: @Gellinger/Pixabay.com

Der Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth bringt es auf den Punkt: „Insgesamt werden wir mehr Führungskräfte haben, die internationaler als bisher sind und nicht sagen, ich gehe für zwei Jahre ins Ausland, danach will ich aber wieder zurück in meine Heimat. Für eine Daimler-Führungskraft muss es zum persönlichen Selbstverständnis gehören, mobil zu bleiben und weltweit einsetzbar zu sein.“ Diese globalen Nomaden sind hauptsächlich in den Vereinigten Staaten, China und Singapur im Einsatz, wobei diese Länder nicht unbedingt zu den beliebtesten Zielen für einen Auslandseinsatz zählen. Für die nächsten Jahre sollen auch Indien und Brasilien für die Entsendung von Mitarbeitern an Bedeutung gewinnen.

Was bedeutet dieses Leben für die Führungskräfte?

Wenn das Büro in Shanghai ist, die Familie jedoch nicht mit umziehen möchte, bleibt der Führungskraft nur das Pendeln. Sie werden zu globalen Nomaden, zu Reisenden zwischen den Welten. Das bedeutet, sie pendeln regelmäßig zwischen ihrem Job und ihrer Familie hin und her, nehmen dabei häufig auch Geschäftstermine auf ihren Reisen wahr. Sie fliegen jedes Jahr tausende von Kilometern. Oft erlauben die Reisekostenrichtlinien der Konzerne keinen Flug in der Businessklasse. Die vielen Flugkilometer absolvieren die Manager in der Economyklasse.

Die Extrempendler entwickeln Rituale

Viele trinken keinen Alkohol, wenn sie lange Strecken fliegen müssen. Foto: @ty_yang/Pixabay.com

Das Flugzeug wird eine Art dritte Heimat für den Pendler. Sie kennen die Airlines, die Lounges, die Preise und Zeiten oder die Bequemlichkeiten der einzelnen Flugzeuge. Die meisten entwickeln ähnliche Rituale, nachdem sie im Flugzeug Platz genommen haben. Sie trinken keinen Alkohol, sondern viel Wasser, sie essen wenig und schlafen viel, vor allem auf den Nachtflügen. Augenbinde, Ohrstöpsel und Nackenkissen haben sie immer zur Hand. Natürlich hat diese Art des Extrempendelns auch Auswirkungen auf den Körper. Wer nur kurz am Zielort verbleibt und innerhalb von 48 Stunden wieder zurückfliegt, bekommt nicht so schnell Probleme mit dem Jetlag, weil sich der Organismus noch nicht umstellt. Für alle anderen bedeutet das Extrempendeln großen körperlichen Stress. Um dem entgegenzuwirken, ist es sehr wichtig, dass sich die Führungskräfte körperlich fit halten. Für die meisten gehört regelmäßiges Fitnesstraining, wie schwimmen, joggen, Rad fahren oder Fußball spielen zum normalen Tagesablauf. Auf Dauer kann das ständige Wechseln zwischen Zeit- und Klimazonen zum permanenten Stressfaktor werden.

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