Beliebter als ihr Ruf: Deutsche Konsumenten greifen zu Produkten aus China
Trotz des zum Teil noch negativen Images: Deutsche kaufen "Made in China" vor allem in den Bereichen Elektronik, Bekleidung, Schuhe und Küchengeräte. Nur elf Prozent der deutschen Verbraucher lehnen Waren aus China komplett ab.
Das „Made in…“ von Produkten ist ein wichtiges Kaufkriterium für Verbraucher in Deutschland – dennoch ist ein eher umstrittenes Image, wie beispielsweise das von „Made in China“, nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium. Nur elf Prozent der Deutschen achten beim Einkauf nicht auf Herkunftsbezeichnungen. Nur rund jeder Zehnte lehnt Waren aus China, dem Reich der Mitte, komplett ab, wenngleich die Mehrheit der Deutschen „Made in China“ negative Eigenschaften zuschreibt.
Das zeigen aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Verbraucherstudie der DGQ in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact.
Einige Produkte aus China sehr beliebt
„Made in China“ landet häufig in den Einkaufstaschen der Deutschen. Besonders beliebt sind bei den Verbrauchern Elektronik-Produkte. Rund jeder Zweite hat bereits Smartphones, Computer oder Kameras chinesischer Hersteller gekauft, 70 Prozent stehen dem Kauf positiv gegenüber. Bekleidung und Schuhe aus Fernost kommen bei den befragten Verbrauchern ebenso gut an. 40 Prozent haben schon Textilien aus dem Reich der Mitte erworben, für mehr als 60 Prozent kommt der Erwerb in Frage. Auch in deutschen Küchen könnten bald vermehrt Geräte chinesischer Herstellung einziehen. Zwar haben bisher nur 23 Prozent der Befragten bereits in diesem Land produzierte Küchengeräte gekauft, mehr als die Hälfte gibt jedoch an, eine solche Anschaffung in Erwägung zu ziehen.
In den Bereichen Kinderspielzeug, Möbel & Einrichtung sowie Automobile zeigen sich die Befragten verhaltener. Hier haben bisher nur wenige Produkte aus China bezogen. Aber das könnte sich in Zukunft ändern: Für je 45 Prozent kommt der Kauf von Kinderspielzeug oder Möbel- & Einrichtungsprodukten „Made in China“ in Frage. 39 Prozent ziehen sogar den Kauf eines in dem Land hergestellten Autos in Betracht.
Insgesamt haben 63 Prozent der Befragten schon einmal ein Produkt mit chinesischer Herkunftsbezeichnung gekauft. Auffällig dabei im Detail: Gerade die jüngere Generation steht dem „China-Label“ offen gegenüber. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sind bereits 82 Prozent von den Produkten überzeugt.
Weiter negatives Image: Geringes Vertrauen in „Made in China“
Die Mehrheit der Deutschen erwirbt Produkte aus China. Dennoch bestätigen nur vier Prozent der Befragten, dass das Label für sie kein negatives Image hat. Nach Meinung der Befragten sind die Hauptgründe für den umstrittenen Ruf der Marke der Nachbau von Produkten (60 Prozent), die mangelnde Qualität der Ware (57 Prozent) sowie fehlende Prüfsiegel (50 Prozent). Auch schlechte Arbeitsbedingungen (41 Prozent), niedrige Löhne (28 Prozent), allgemein geringes Vertrauen (16 Prozent) sowie Unklarheit über die geplante Weiterentwicklung von „Made in China“ (11 Prozent) benennen die Befragten als kritische Imagefaktoren.
Weblink zum Thema
- Weltmacht ohne Freunde
- Chinesische Marken in Deutschland – Bekanntheit steigt, Vertrauen braucht Zeit
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