Automobilbranche macht einen weiten Bogen um Start-ups
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Automobilbranche macht einen weiten Bogen um Start-ups

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Fahrassistenzsysteme, Elektromobilität oder autonome Fahrzeuge: In kaum einer Branche prägen digitale Innovationen bereits heute so stark den Markt und werden für so gravierende Veränderungen in der Zukunft sorgen wie in der Automobilbranche – dennoch: es macht derzeit mehr als jeder zweite Automobilhersteller bzw. -zulieferer (56 Prozent) einen Bogen um Start-ups und arbeitet nicht mit ihnen zusammen.

Nur 3 von 10 Unternehmen (29 Prozent) entwickeln zusammen mit Start-ups neue Produkte oder Dienstleistungen, 15 Prozent unterstützen Jungunternehmen, etwa durch Förderprogramme. Gerade einmal 7 Prozent beziehen Produkte oder Dienstleistungen von Start-ups und nur 2 Prozent haben in Start-ups investiert.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführern von Unternehmen der Automobilindustrie mit 20 oder mehr Mitarbeitern. „Für die Automobilindustrie gilt wie für wohl kaum eine andere Branche: Digital first. Wer bei der Digitalisierung auf der Überholspur sein will, der muss mit innovativen, technologiegetriebenen Start-ups zusammenarbeiten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Automobilbranche ist von herausragender Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Ziel muss sein, dass sie bei disruptiven Technologien eine weltweite Spitzenposition erobert und Motor der digitalen Wirtschaft wird.“

Kleinere Firmen haben keinen Kontakt zu Start-ups

Vor allem kleineren Unternehmen fehlt es aktuell an Kontakt zu einem Start-up. Unter den Unternehmen der Automobilbranche mit 20 bis 99 Mitarbeitern arbeiten 62 Prozent nicht mit Start-ups zusammen, bei jenen ab 100 Mitarbeitern sind es 49 Prozent Gleichzeitig sagt jedes dritte Automobilunternehmen (34 Prozent), die Innovationsfähigkeit der gesamten Branche werde gehemmt, weil es in Deutschland zu wenige Automotive Start-ups gibt. Anfang des Jahres ist auch aus diesem Grund in München der Digital Hub Mobility an den Start gegangen. Im Rahmen einer bundesweiten Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums arbeiten dort Automobilhersteller, Mittelständler, Start-ups und Wissenschaftler gemeinsam an der vernetzten Mobilität der Zukunft und entwickeln neue Lösungen. Das Auto wird sich in den kommenden Jahren völlig verändern und mit ihm unser gesamtes Verständnis von Mobilität. Die Zukunft ist digital und vernetzt. Wer diese Erkenntnis jetzt umsetzt, wird sich einen klaren Wettbewerbsvorteil sichern.“

Die Bedeutung von Start-ups für die deutsche Wirtschaft und die Einstellung der Gründer hat Bitkom in seinem „Start-up Report 2017“ zusammengefasst, für den mehr als 250 Start-up-Gründer in Deutschland befragt wurden. Zentrale Ergebnisse sind unter anderem:

  • Zwei Drittel der jungen Unternehmen (64 Prozent) haben 2016 neue Arbeitsplätze geschaffen, im laufenden Jahr wollen drei Viertel (77 Prozent) zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
  • Im Schnitt beschäftigt jedes Start-up in Deutschland aktuell 18 Mitarbeiter. Vor einem Jahr waren es erst 15 Mitarbeiter.
  • 7 von 10 Start-ups (70 Prozent) benötigen für die kommenden zwei Jahre frisches Kapital, im Schnitt benötigen diese Start-ups 2,5 Millionen Euro. Eine große Mehrheit (85 Prozent) ist aber zuversichtlich, das Kapital einsammeln zu können.
  • Mehr als die Hälfte der Gründer (54 Prozent) sagt, dass sich die Situation für das eigene Start-up in den vergangenen zwei Jahren verbessert hat, nur 5 Prozent sehen eine Verschlechterung.
  • Rund 9 von 10 der Jungunternehmen (88 Prozent) sind mit ihrem Standort zufrieden.
  • 95 Prozent der Gründer sagen, sie würden mit ihren aktuellen Erfahrungen erneut ein Start-up gründen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Gründer würden ihr Start-up wieder in Deutschland gründen.

Weblinks zum Thema:

„Start-up-Report 2017“ zum kostenlosen Download.

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