Firmeninsolvenzen gehen auch 2017 weiter zurück
Die Firmeninsolvenzen in Deutschland sind auch im 1. Halbjahr 2017 weiter zurückgegangen. Von Januar bis Juni mussten 10.427 Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Damit verringerte sich die Zahl der Firmenpleiten um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr 2017 prognostiziert die Wirtschaftsauskunftei CRIFBÜRGEL bis zu 21.000 Firmeninsolvenzen. Dies wäre nicht nur der achte Rückgang in Folge, sondern auch der niedrigste Stand bei den Firmenpleiten seit 1999.
Höhrere Kaufkraft der Konsumenten sorgt für steigende Umsätze
„Die binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Firmen in Deutschland sind weiterhin gut. Sie profitieren von der stabilen Konjunktur und den günstigen Finanzierungsbedingungen. Zudem nehmen Einkommen und Kaufkraft der Konsumenten weiter zu, was sich wiederum positiv auf die Unternehmen auswirkt“, begründet CRIFBÜRGEL Geschäftsführerin Ingrid Riehl den erneuten Rückgang der Firmeninsolvenzen. Die positive Entwicklung der letzten Jahre hat bei den Unternehmen auch dafür gesorgt, dass viele ihre Eigenkapitalquote verbessern konnten. „Dadurch erhöhen die Firmen ihre finanzielle Stabilität und sind resistenter gegen kleinere Unternehmenskrisen“, so Riehl.
Für das Jahr 2018 rechnet CRIFBÜRGEL mit einer leichten Trendumkehr beim Insolvenzgeschehen. Stagnierende oder steigende Insolvenzzahlen sind im kommenden Jahr nicht mehr auszuschließen. Bei 21.000 Firmeninsolvenzen und einer Basis von vier Millionen Unternehmen in Deutschland ist ein Stand erreicht, der kaum noch unterboten werden kann. Denn unabhängig von der konjunkturellen Lage und anderen günstigen Rahmenbedingungen für Firmen gibt es Unternehmen, die aus anderen Gründen eine Insolvenz anmelden müssen. Zum Beispiel scheitern jedes Jahr Neugründungen oder es kommt zu Anschlussinsolvenzen durch sogenannte Dominoeffekte. Auch Fehler im Management sorgen für eine Vielzahl von Firmeninsolvenzen.
Insolvenzschäden bleiben trotzdem sehr hoch
Die Insolvenzschäden summierten sich im 1. Halbjahr 2017 auf circa 11,5 Milliarden Euro. Im Durchschnitt entstehen somit Forderungsausfälle von knapp 1,1 Millionen Euro pro Insolvenz. Verantwortlich für das weiterhin hohe Niveau an Insolvenzschäden sind mehrere Zusammenbrüche von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen. Prominente Beispiele von Firmeninsolvenzen in den ersten sechs Monaten sind SolarWorld, der Schifffahrtskonzern Rickmers Holding, die Einrichtungskette Butlers oder der Schneider Versand. Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen sich hinsichtlich des Insolvenzgeschehens in Deutschland im 1. Halbjahr 2017 große regionale Unterschiede. Absolut gesehen stehen Nordrhein-Westfalen (3.130 Firmeninsolvenzen), Bayern (1.247) und Niedersachsen (943) an der Spitze der Insolvenzsttistik.
Die vollständige Studie können Sie hier kostenlos downloaden.
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