Erfolgreiches Start-up: Welche Hürden müssen Existenzgründer meistern?
Unternehmensgründung

Erfolgreiches Start-up: Welche Hürden müssen Existenzgründer meistern?

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Die meisten Arbeitnehmer träumen ab und an davon, ihr eigener Chef zu sein. Doch mit einer Existenzgründung gehen neben vielen Freiheiten auch eine Reihe Pflichten und Risiken einher. Werden bei der Planung Fehler gemacht, steht häufig die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel. In Zeiten zunehmender Konkurrenz in den meisten Branchen wird es immer wichtiger, neben einer hohen Qualität und einem wettbewerbsfähigen Preis auch mit umfangreichem Service zu begeistern. Welche Herausforderungen hält die Selbstständigkeit bereit?

Bei der Gründung eines Start-ups sollte vorab geklärt werden, wie stark die Konkurrenz ist und welche eigenen Alleinstellungsmerkmale den Erfolg begründen sollen. Foto: ©Melpomene/Depositphotos.com

Worauf es beim Businessplan ankommt

Die Formulierung eines Businessplans sollte bereits zu Beginn der Überlegungen erfolgen. Anders als häufig angenommen, dient der Businessplan nicht nur dazu, die Banken von einer Kreditvergabe zu überzeugen. Vielmehr sollte sich der Existenzgründer auch selbst darüber klarwerden, welche Geschäftsidee konkret verfolgt werden soll, wie stark die Konkurrenz ist und welche eigenen Alleinstellungsmerkmale den Erfolg begründen sollen. Hilfreich ist es dabei, die Geschäftsidee zunächst Freunden und Bekannten zu erläutern. Gibt es hierbei keine Unklarheiten mehr, kann der Businessplan zu Papier gebracht werden.

Darüber hinaus müssen dann zu einem früheren Zeitpunkt schon die rechtlichen Rahmenbedingungen überprüft werden, denn je nach Nutzung bestehen unterschiedliche bauliche Vorgaben. Ein Ladenlokal muss andere Voraussetzungen erfüllen, als ein Seminarraum. Diese rechtlichen Differenzen haben in den Vorüberlegungen zur Nutzung womöglich noch keine Rolle gespielt. Insbesondere bei der Produktentwicklung sollte auch der Kundennutzen betrachtet werden. Häufig erfreuen sich die Gründer des Start-ups an technisch raffinierten Lösungen, bei denen der Mehrwert für den Käufer aber vollkommen unklar erscheint. Es sollte kritisch hinterfragt werden, ob nach objektiver Sichtweise wirklich ein Verwendungszweck besteht, der den Kaufpreis rechtfertigt.

Rechtliche Voraussetzungen prüfen

Auch hinsichtlich benötigter Zulassungen und Genehmigungen sollten Selbstständige frühzeitig alle notwendigen Informationen einholen. Der Grund: häufig sind hier Hürden zu nehmen, die eine zeitnahe Geschäftseröffnung vereiteln können. In einigen Branchen wird beispielsweise eine Sachkundeprüfung verlangt, in anderen Fällen werden womöglich Umbauten notwendig. Zudem können die Anträge natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch hinsichtlich der Versicherungen ist Vorsicht geboten. Dass sich Selbstständige um die Krankenversicherung selbst bemühen müssen, dürfte den meisten Existenzgründern klar sein.

Besondere Risiken gehen allerdings auch vom Geschäftsbetrieb als solches aus: wer auf eine Betriebshaftpflicht verzichtet, muss für alle Schäden, die beim Kunden verursacht werden, selbst geradestehen. Insbesondere für junge Unternehmen besteht ein großes Risiko, weil die Routine noch fehlt und viele Fehler gemacht werden. Die entstehenden Schäden können für das Start-up existenzbedrohend sein, sodass auf diese Versicherung keinesfalls verzichtet werden kann. Eine Bedarfsanalyse, die im besten Fall von einem unabhängigen Berater durchgeführt wird, sollte daher keinesfalls unterbleiben.

Kundenbetreuung durch Dienstleister?

Auf die Problematik des steigenden Wettbewerbsdrucks wurde bereits hingewiesen. In Zeiten der Digitalisierung ist ein konkurrierendes Unternehmen schnell gefunden, bei fehlendem Kundenservice zögern Interessenten daher nicht, direkt zum Wettbewerb zu wechseln. Obwohl digitale Medien auch in Kleinunternehmen eine immer größere Rolle spielen, sollte die Bedeutung des Telefons nicht unterschätzt werden. Aufgrund des direkten Feedbacks und der Möglichkeit, Rückfragen zu stellen, ist der Anruf nach wie vor eine sehr beliebte Methode der Kontaktaufnahme. Hier besteht schon aufgrund der dünnen Personaldecke bei Existenzgründern häufig ein echtes Problem: selbst während der ortsüblichen Geschäftszeiten ist niemand erreichbar, weil ein Kundengespräch wichtiger erscheint oder schlicht und ergreifend das Tagesgeschäft erledigt werden muss.

Eine fehlende Erreichbarkeit hat häufig aber zur Folge, dass sich der Interessent bei der Konkurrenz umsieht und der Umsatz verloren ist. Eine Möglichkeit, dieses Risiko zu umgehen, besteht womöglich darin, einen Büroservice einzuschalten. Ein solcher Büroservice kann Gespräche im Namen des Auftraggebers entgegennehmen und die Anrufer beraten, Bestellungen entgegennehmen oder das Anliegen notieren und weiterleiten. Der Vorteil liegt darin, dass eine solche Dienstleistung ganz transparent nach Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Existenzgründer können beispielsweise ihr Telefon umstellen, wenn gerade für einige Stunden an einem Projekt gearbeitet werden soll und für den Kundenservice weder Zeit noch Konzentration fehlen. Durch die erhöhte Produktivität und die Umsatzsteigerung kann sich das Einschalten eines Büroservices auch in finanzieller Hinsicht lohnen.

Wichtigkeit des Marketings wird häufig unterschätzt

Ein weiteres Thema, welches im Rahmen der Existenzgründung unterschätzt wird, ist das Marketing. Unternehmen, die in der Zielgruppe nicht bekannt genug sind, erhalten logischerweise auch keine Aufträge. Bis ein ausreichend großer Kundenstamm aufgebaut wurde, vergehen allerdings zumeist viele Monate oder gar Jahre. Günstige, aber vor allem effektive Werbemaßnahmen sind unbedingt notwendig, um einen nachhaltigen Geschäftserfolg zu sichern. Plakatwerbung kann ebenso sinnvoll sein, wie die klassische Zeitungsanzeige, die Eröffnungsfeier oder das Verteilen von Flyern oder der Messebesuch. Je nach Branche muss nur die passende Zielgruppe gefunden und angesprochen werden. Es zeigt sich folglich: neben den typischen Herausforderungen wie der Finanzierung eines Start-ups ergeben sich ganz unterschiedliche Handlungsfelder, auf denen der Unternehmensgründer aktiv sein muss. Mit dem richtigen Management kann das Start-up allerdings zum Erfolg geführt werden.

Über den Autor

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Carolin Fischer Carolin Fischer ist Content-Managerin und Redakteurin bei onpulson.de. Sie ist spezialisiert auf die Themen "Personal", "Mittelstand" und "Karriere". Zuvor hat sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München gearbeitet und ist heute noch u.a. im PR-Bereich tätig.
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