Gründer würden wieder ein Unternehmen gründen
95 Prozent der Start-up Gründer würden diesen Schritt wieder gehen. Mehr als drei Viertel würden jungen Menschen zur Start-up-Gründung raten. Die USA wird für ein eigenes Business allerdings immer uninteressanter.
Lange Arbeitstage und kaum Freizeit, das Buhlen um Investoren, der stetige Kampf mit der Verwaltung und nicht zuletzt die Sorge, ob die eigene Idee sich am Ende am Markt durchsetzen wird oder womöglich die Pleite droht – ein Start-up zu gründen, ist für die Gründer keine Party, sondern harte Arbeit. Dennoch würden deutsche Gründer den Schritt jederzeit wieder gehen: 95 Prozent sagen, sie würden mit ihren aktuellen Erfahrungen erneut ein Start-up gründen.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Start-up Gründern in Deutschland. 8 von 10 Gründern (79 Prozent) würden auch anderen jungen Menschen empfehlen, ein Start-up zu gründen. Gleichzeitig gibt gut jeder dritte Gründer (31 Prozent) an, dass er bei der Gründung Angst hatte, mit seinem Start-up zu scheitern und damit als Versager zu gelten. „Wer nicht zum Ziel kommt, der verdient Respekt für den Mut, etwas gewagt zu haben – und sollte sich nicht Sorgen machen müssen, gesellschaftlich stigmatisiert zu werden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir brauchen eine Kultur der zweiten und dritten Chance, wenn wir es ernst meinen mit der Start-up-Nation Deutschland.“
Weitere Ergebnisse der Start-up-Befragung sind:
- Zwei Drittel der Start-ups (64 Prozent) haben 2016 neue Arbeitsplätze geschaffen, im laufenden Jahr wollen drei Viertel (77 Prozent) zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
- Im Schnitt beschäftigt jedes Start-up in Deutschland aktuell 18 Mitarbeiter. Vor einem Jahr waren es erst 15 Mitarbeiter.
- Mehr als jedes zweite Start-up (53 Prozent) konnte bereits einmal eine Stelle nicht besetzen, weil es an geeigneten Kandidaten fehlte. Vor allem Entwickler werden häufig gesucht.
- 7 von 10 Start-ups benötigen für die kommenden zwei Jahre frisches Kapital, im Schnitt werden 2,5 Millionen Euro gebraucht. Eine große Mehrheit (85 Prozent) ist aber zuversichtlich, das Kapital einsammeln zu können.
- Nur 14 Prozent der Start-ups halten einen Börsengang in Zukunft für denkbar, 14 Prozent schließen ihn grundsätzlich aus. Für zwei Drittel (65 Prozent) ist der Gang auf das Parkett aktuell kein Thema.
- Mehr als die Hälfte der Gründer (55 Prozent) sagt, dass sich die Situation für das eigene Start-up in den vergangenen zwei Jahren verbessert hat, nur 5 Prozent sehen eine Verschlechterung.
- Rund 9 von 10 Start-ups (88 Prozent) sind mit ihrem Standort zufrieden.
Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Gründer würden ihr Start-up wieder in Deutschland gründen, vor einem Jahr waren es nur 44 Prozent. Gleichzeitig werden nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump die USA für deutsche Gründer weniger attraktiv: Hätten 2016 noch 32 Prozent im Fall einer erneuten Gründung ihr Start-up gerne in den USA gestartet, so sind es heute nur noch 15 Prozent.
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