Was traditionelle Konzerne von Startups lernen können
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Was traditionelle Konzerne von Startups lernen können

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Traditionelles Denken, starre Hierarchien, fehlende Kreativität - etablierte Konzerne haben nach Meinung vieler Beobachter zunehmend Probleme mit dem Wachstum, den Ideen und der Kundennähe der Digitalfirmen mitzuhalten. So meinen 79 Prozent der Bundesbürger, dass veraltete Strukturen viele Konzerne daran hinderten, neue Geschäftsfelder aufzubauen und zu expandieren.

Die Mehrheit der Deutschen vertreten die Meinung, dass traditionelle Unternehmen die Wünsche der Kunden häufig nicht so gut kennen wie Digitalfirmen. Foto: ©peshkova/Depositphotos.com

68 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass traditionelle Unternehmen die Wünsche der Kunden häufig nicht so gut kennen wie Digitalfirmen, die einen direkteren Kundenkontakt hätten und so echten Mehrwert schüfen. Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der international tätigen Venture-Capital-Gesellschaft e.ventures zum Thema „Was traditionelle Konzerne von Startups lernen können“, zu der im Juli dieses Jahres 1.000 Bundesbürger in Deutschland befragt wurden.

Die alte Wirtschaft droht den Anschluss an das Wachstum der Digitalfirmen zu verlieren. Mehr als acht von zehn Deutschen sind daher der Meinung, dass etablierte Konzerne von jungen Firmen lernen könnten, wie sie digitale Produkte und Services besser entwickeln und diese vermarkten sollten. Um schneller zu wachsen, müssten die Traditionalisten kreativer werden und flache Strukturen wie in jungen Firmen schaffen, meinen 85 Prozent der Teilnehmer der Umfrage. Angst vor der Digitalisierung und um ihren eigenen Arbeitsplatz haben zwei Drittel der Befragten allerdings nicht.

Digitalfirmen beschäftigen sich intensiv mit Kundenwünschen

„Digitalplayer und Startups sind sehr wachstumsgetrieben und extrem auf den Kunden konzentriert. Sie beschäftigen sich intensiv mit den Wünschen der Kunden und bemühen sich mit ihnen auf Augenhöhe zu sein“, sagt Luis Hanemann, Partner bei e.ventures, und früherer CMO von Rocket Internet. Durch Webseiten oder Apps erhielten sie wichtige Daten über das Verhalten und Vorlieben von Menschen. Es zeichne viele junge Firmen aus, dass sie diese Big-Data-Prozesse gekonnt analysierten und die richtigen Rückschlüsse für ihre Strategie daraus ziehen könnten, meint Hanemann, der zu Europas führenden Experten für digitales Marketing gehört.

Startups nutzen die neuen Social-Media-Kanäle deutlich smarter und direkter, beobachtet der Risikoinvestor. Ihr Marketing sei extrem granular und passgenau: „Aus den Kundendaten versuchen sie eine Lookalike-Audience zu bauen, um so Personen zu adressieren, die ähnlich zu bestehenden Kunden und möglicherweise an den Produkten oder Diensten des jungen Unternehmens interessiert sind“. Das hohe Wachstum der jungen Firmen habe zudem viel mit Risikobereitschaft zu tun, findet der Marketingexperte: „Etablierte Führungskräfte steuern eben weniger radikal als junge Digitalspezialisten“.

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