Immer weniger befristete Arbeitsstellen in Deutschland
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Immer weniger befristete Arbeitsstellen in Deutschland

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Der Anteil der befristeten Stellen ist in Deutschland auch 2015 gesunken: Dies zeigt eine neue Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Daraus ergebe sich, dass der Anteil der befristeten Stellen seit 2011/12 leicht rückläufig sei. Damals waren ohne Auszubildende 8,4 Prozent der Arbeitsverträge befristet.

2015 waren nur mehr 8,0 Prozent der Verträge zeitlich begrenzt. Etwas besser sieht es demnach auch bei den Neueinstellungen aus. 2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, musste sich fast jeder Zweite (47 Prozent), der einen neuen Job ergatterte, mit einem Vertrag auf Zeit begnügen.

2015 traf dies noch auf 42 Prozent der Neueingestellten zu. IAB-Forscher Christian Hohendanner wollte jedoch noch nicht von einer „Trendumkehr“ sprechen. Dafür hätten in den vergangenen fünf Jahren die Zahlen zu sehr geschwankt.

Zu erkennen sei aber, dass es „keinen weiteren Anstieg mehr gab“. Deutlich sichtbarer sind die Folgen des Jobbooms bei den Übernahmen, schreibt die SZ. 2015 wurden laut IAB bereits 40 Prozent der befristet Eingestellten unbefristet übernommen. 2009 konnten sich nur 30 Prozent darüber freuen.

Gründe für befristete Arbeitsstellen

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte kritisiert, dass es in Deutschland zu viele junge Menschen gebe, die nur befristete Arbeitsverträge hätten. Schulz will deshalb den Arbeitgebern die Möglichkeit nehmen, Arbeitsverträge ohne sachlichen Grund für bis zu zwei Jahre zu befristen. IAB-Experte Hohendanner äußerte allerdings große Zweifel, ob dies wirklich wirkt. Der Wissenschaftler hält es für „naiv zu glauben, dass Betriebe wegen des Wegfalls dieses Instruments automatisch mehr Beschäftigte gleich dauerhaft anstellen“, sagte er der SZ. Vielmehr könnten Arbeitgeber dann mehr Leiharbeiter einsetzen, Arbeitsbereiche auslagern oder Personal frei auf Honorarbasis beschäftigen.

Der IAB-Forscher wies darauf hin, dass Befristungen häufig etwas damit zu tun hätten, „dass Geld für Personal nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung steht“. Dies gelte gerade für den öffentlichen Dienst, in dem befristete Beschäftigung stärker verbreitet sei als in der Privatwirtschaft oder wie im Wissenschaftssektor sogar der Normalfall sei. „Sachgrundlose Befristungen abzuschaffen, ändert daran zunächst einmal nichts“, sagte er. Grundsätzlich habe Schulz aber recht. Es sei wünschenswert, die Zahl befristeter Verträge zu verringern, weil ein fehlender fester Job junge Menschen von der Familienplanung abhalten könne. Das Nürnberger IAB befragt Jahr für Jahr 16.000 Betriebe und rechnet die Angaben hoch.

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