Zwei von drei Unternehmen können freie Stellen schwer besetzen
66 Prozent der deutschen Unternehmen haben regelmäßig Schwierigkeiten, freie Stellen mit qualifizierten Fach- und Führungskräften zu besetzen. Diese Schwäche bei der Personalsuche hat Folgen: So klagen sehr viele Mitarbeiter über eine zu hohe Belastung, zum Beispiel in Form von regelmäßigen Überstunden.
Das sind Ergebnisse der Studie „Interim Management 2017“ zum Thema freie Stellen. Für diese wurden von der auf die zeitlich befristete Vermittlung von Führungskräften und Experten spezialisierten Beratung Aurum Interim Management 384 Führungskräfte deutscher Unternehmen befragt.
Deutsche Firmen leiden dabei nicht nur unter einem Fachkräftemangel – es fehlt auch an Managern auf allen Ebenen: Zwei Drittel der Betriebe haben regelmäßig Schwierigkeiten, freie Stellen innerhalb einer akzeptablen Frist mit qualifiziertem Personal zu besetzen, sofern sie überhaupt einen geeigneten Anwärter dafür finden. In der Industrie und im Verarbeitenden Gewerbe gilt dies sogar für 77 Prozent der Betriebe.
Freie Stellen bei Mittelständlern und Großunternehmen
„Unsere Studienergebnisse belegen, dass der Fach- und Führungskräftemangel im deutschen Mittelstand mittlerweile zur Dauerbaustelle geworden ist“, sagt Axel Oesterling, Geschäftsführer von Aurum Interim Management. „Bei den größeren Unternehmen mit mehr als 250 Millionen Euro Jahresumsatz und mehr als 100 Beschäftigten sind sogar drei Viertel der Betriebe davon betroffen.“
Das hat wirtschaftliche Folgen, wie die Aurum-Studie zeigt: Branchenunabhängig klagen 78 Prozent aller Mitarbeiter über eine zu hohe Belastung, etwa in Form von regelmäßigen Überstunden. Der Anteil ist hier fast ebenso hoch wie in der besonders stark betroffenen Industrie und im Verarbeitenden Gewerbe (79 Prozent).
Mit seinen negativen Folgen für die Beschäftigten ist der Personalmangel die sprichwörtliche Achillesferse des deutschen Mittelstands. Schließlich sind die überlasteten Arbeitnehmer von heute die Burnout-gefährdeten, kranken oder kündigungswilligen Mitarbeiter von morgen.
Was können Unternehmen vor diesem Hintergrund tun? Eine Möglichkeit ist, personelle Kapazitätsprobleme mit zeitlich befristet eingesetzten Spezialisten für Linien- und Projektaufgaben zu lösen – bis hin zur Geschäftsführung. „Die Kunst liegt darin, nicht nur eine Vakanz zu überbrücken, sondern auch externes Know-how zu beschaffen und Optimierungspotenziale zu realisieren“, rät Personalexperte Oesterling. „Ein solcher Interim Manager entwickelt also Strukturen, Prozesse und Systeme konstruktiv weiter und ermöglicht es dem Unternehmen, in Ruhe zu suchen, bis es die passenden Fach- und Führungskräfte gefunden hat.“
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