Lorem ipsum dolor sit.
Marketing & Vertrieb

Negative PR- Die Folgen für ein Unternehmen können fatal sein

Am

Erst neulich war es wieder im Wirtschaftsteil einer großen Tageszeitung zu lesen: Der Staatsanwalt ist bei der Firma X eingerückt. „Verdacht auf Untreue und Betrug“ stand da. Direkt neben dem Firmennamen also die Anschuldigung. Und was tönt der Firmensprecher? „Wir werden vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten.“ Vollumfänglich? Was für eine hohle Unternehmenssprecher-Floskel! Negative PR ist somit vorprogrammiert.

Wer so etwas sagt, wird nicht annähernd beschönigen können, was so eine staatsjuristische Aktion für die Reputation des Unternehmens bedeutet. Im Gegenteil. Eine amerikanische Untersuchung besagt, dass wenn die Staatsanwaltschaft in einem Unternehmen zu Gange war, 40 Prozent aller Befragten davon überzeugt sind, dass etwas mit dem Unternehmen faul sein muss. Wenn der Anwalt des Unternehmens die Medienvertreter mit einem genervten „Kein Kommentar“ abledert, dann steigt dieser Prozentsatz auf 60 Prozent.

Was bedeutet das? Wir leben in einer medienzentrierten Welt. Unzählige Publikationen, TV-Kanäle und Radiostationen beliefern uns 24 Stunden am Tag mit Nachrichten. Hinzu kommt das ultraschnelle Medium Internet, über dessen Kanäle (Blogs, Twitter, Nachrichtenseiten) innerhalb von 15 Minuten eine Anschuldigung weltweit verbreitet werden kann. Wenn also ein Unternehmen bei einer juristischen Auseinandersetzung nicht fundiert und kreativ kommuniziert, riskiert es viel. Sehr viel sogar. Es gefährdet seine Reputation. Bei den Kunden, den Investoren, den Geschäftspartnern und den Mitarbeitern.

Das Risiko, Teil einer juristischen Auseinandersetzung zu werden, ist für Unternehmen hoch. Damit steigt auch das Risiko von der Öffentlichkeit verurteilt zu werden. Erinnern Sie sich bitte an Siemens, VW, MAN, Lidl und viele andere? Ob strafrechtlich (Betrug, Untreue, Korruption etc) oder privatrechtlich – die Medien sind dankbar für jeden rechtlichen Schlagabtausch eines Unternehmens mit der Staatsanwaltschaft, den Konkurrenten oder Interessen-/Verbraucherverbänden.

Das Gericht wird mehr und mehr zur Bühne. Das Drehbuch schreiben die Anwälte, der Gegner und die Medien. Das Publikum? Das erwartet von den Betroffenen heutzutage schon etwas mehr als Floskeln wie „vollumfänglich“ oder „Wir kommentieren keine laufenden Verfahren.“ Es erwartet, dass das Unternehmen seine Position in dieser Sache professionell darlegt. Es will ein Statement und kein Gewäsch. Wenn die Öffentlichkeit das nicht bekommt, wird sie das Unternehmen schuldig sprechen. Die Folgen kann die Geschäftsführung, Rechtsabteilung und Unternehmenskommunikation in der nächsten Jahresbilanz nachlesen.

Autor: Uwe Wolff, Kommunikationsberater und mit seiner Firma NAIMA SLS (Berlin/Brüssel) auf strategische Rechtskommunikation spezialisiert. (Dow Jones)

Kommentare

Kommentar schreiben:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erhalten Sie jeden Monat die neusten Business-Trends in ihr Postfach!
X