Frauen im Management weiterhin deutlich unterrepräsentiert
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Frauen im Management weiterhin deutlich unterrepräsentiert

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Auf der Topebene deutscher Unternehmen bleiben Männer weiter unter sich, die Anteile der Frauen in Führungspositionen großer Unternehmen steigen kaum.

frau im vordergrund

Frauen sind auf Top-Managementebene weiterhin unterrepräsentiert. Foto: Depositphoto.com

Die deutschen Chefetagen sind weiterhin männlich dominiert, Frauen sind unterrepräsentiert. Seit 2013 stagniert der Frauenanteil im Management bei 21 Prozent, nachdem er zwischen 2006 und 2012 kontinuierlich von 14,4 Prozent auf 20,3 Prozent gestiegen war. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Frauen im Management 2016“ der Bisnode Deutschland GmbH in Kooperation mit dem „Kompetenzzentrum Frauen im Management“ (Kompetenz-FiM) der Hochschule Osnabrück.

In den letzten Jahren kaum Veränderungen

Im Topmanagement deutscher Unternehmen hat sich in den fünf Jahren zwischen 2011 und 2016 wenig bewegt, was den Frauenanteil betrifft: In 2016 sind 11,7 Prozent der Toppositionen von weiblichen Personen besetzt – ein Anstieg von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr 2015 und 0,9 Prozentpunkten gegenüber 2011. Mit einer Frauenquote von 30,4 Prozent hat das Mittelmanagement dagegen seine Schlüsselposition für Managerinnen beibehalten und weiter ausgebaut. Gegenüber 2015 entspricht dies einem Plus von 0,1 Prozentpunkten, gegenüber 2011 von 1,8 Prozentpunkten.

Mit 12,8 Prozent in 2016 (2015: 12,7 Prozent) verzeichnen kleine Unternehmen den größten Anteil weiblicher Topmanager. In mittleren Unternehmen liegt der Anteil bei 10,7 Prozent (2015: 10,6 Prozent), in großen Unternehmen bei 7,3 Prozent (2015: 6,9 Prozent). Diese konnten dabei ihren Abstand zu mittleren Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren um 0,6 Prozentpunkte verringern, zu kleinen Unternehmen um 1,0 Prozentpunkte.

Weitere Ergebnisse der Studie über Frauen im Management:

  • Die klassische Branche für weibliche Personen in Topmanagement-Positionen ist und bleibt das Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anteil von 26,1 Prozent in 2016 (2015: 25,9 Prozent).
  • Im Energieversorgungssektor sind mit einem Frauenanteil von 5,5 Prozent die wenigsten Chefposten im Topmanagement mit Frauen besetzt, gefolgt von der Finanz- und Versicherungsdienstleistungsbranche mit 7,3 Prozent.
  • Der Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen weist mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2015 den im Vergleich zu anderen Branchen höchsten Anstieg auf.
  • In Ostdeutschland stagniert der Anteil von Frauen im Topmanagement seit 2014 bei 13,7 Prozent; während in Westdeutschland ein kontinuierlicher Anstieg auf 11,3 Prozent zu verzeichnen ist.
  • Der Anteil der Mittelmanagerinnen liegt in den westlichen Bundesländern bei 29,0 Prozent, in den östlichen bei 38,8 Prozent.
  • Die wenigsten Topmanagerinnen gibt es mit 9,9 Prozent in Bremen, die meisten mit 14,1 Prozent in Brandenburg.
  • Im Mittelmanagement variiert die Frauenquote regional betrachtet zwischen 26,8 Prozent in Nordrhein-Westfalen und 40,5 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

Betrachtet man die absoluten Beschäftigungszahlen, so hat die Zahl der Managementpositionen für Frauen wie für Männer in den vergangenen Jahren zugenommen. Allerdings ist trotz der seit Jahren gestiegenen Bildungs- und Berufsqualifikation der Frauen keine signifikante prozentuale Fortentwicklung erkennbar.

Dominic Uphoff

Manager Data Analytics, Bisnode Deutschland GmbH

„Obgleich es in der Wirtschaft kaum Fortschritte bei der Besetzung von Führungspositionen mit Frauen gibt, ist in den vergangenen zehn Jahren die Beschäftigung unter Frauen deutlich stärker gestiegen als unter Männern, was auf die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung von Frauen zurückzuführen ist“, erklärt Professorin Barbara Schwarze, Professur für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück. „In einer deutlichen Stärkung der Möglichkeiten zur Teilzeit-Führung liegt somit eine der wirksamsten Stellschrauben zur Erhöhung des Frauenanteils im Management deutscher Unternehmen. Eine Initiative hierzu muss aus der Unternehmensleitung selbst kommen.“

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