Immer weniger Beschäftigte werden nach Tarif entlohnt
Die Tarifbindung der Arbeitnehmer in Deutschland hat offenbar stark abgenommen. In Westdeutschland würden mittlerweile deutlich weniger als zwei Drittel der Beschäftigten bei tarifgebundenen Unternehmen arbeiten - in Ostdeutschland sei es nicht einmal mehr die Hälfte.
Dies berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf den aktuellen Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung. Den Angaben zufolge sei die Tarifbindung im Westen schon seit den 1970er Jahren rückgängig.
Damals habe die Quote noch im Bereich von 90 Prozent gelegen, berichtet die Zeitung. Im Jahr 1998 waren es nur noch 76 Prozent, und aktuell seien es lediglich 51 Prozent. Weitere acht Prozent der Beschäftigten arbeiten in Unternehmen mit Firmentarifverträgen.
In Ostdeutschland wurden den Angaben zufolge schon 1998 nur 56 Prozent der Beschäftigten tariflich entlohnt. Mittlerweile liege die Quote nur mehr bei 37 Prozent. Rund zwölf Prozent profitierten zudem von Firmentarifen.
Unter dem Strich würden in Westdeutschland derzeit rund 59 Prozent und in Ostdeutschland 49 Prozent aller Arbeitnehmer nach Tarif bezahlt. (dts)
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