Wie Kundenbindungsprogramme genutzt werden
Bei der Nutzung von Treueprogrammen sind die Deutschen traditionell eingestellt: Deutsche Verbraucher sind Punktesammler – 72 Prozent nutzen Kundenbindungsprogramme.
Treueherzen, Bonusaktionen, Punktesammeln: Kundenbindungsprogramme liegen im Einzelhandel im Trend – und sind bei den Verbrauchern beliebt. Fast drei Viertel der Deutschen (72%, Europa 66%) nutzen mindestens ein solches Treueprogramm.
Das ist das Ergebnis der Studie „Retail Loyalty Programs“ von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurde in 63 Ländern weltweit untersucht, wie Verbraucher zu Kundenbindungsprogrammen stehen und wie sie diese nutzen.
„Der deutsche Verbraucher ist ein Freund von Kundenbindungsprogrammen und Treueaktionen. Die treibende Kraft dahinter sind natürlich finanzielle Vorteile wie etwa Rabatte“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung Nielsen Deutschland. „Doch das ist nicht alles: Kundenbindungsaktionen sorgen dafür, dass das Einkaufserlebnis persönlicher und individualisierter wird – und das ist bei den Verbrauchern gefragt. Man kann sogar durchaus sagen, dass ein Kundenbindungsprogramm im Handel einen Wettbewerbsvorteil darstellt. Unsere Studie zeigt, dass die Deutschen die Einzelhändler bevorzugen, die ein entsprechendes Programm anbieten.“
Wenn sie die Wahl haben, kaufen mehr als die Hälfte der Deutschen lieber bei einem Supermarkt ein, der Kundenbindungsprogramme anbietet, sofern alle anderen Faktoren der Alternative vergleichbar sind (61%, Europa 64%).
Nicht ohne meine Karte – so nutzen deutsche Verbraucher Kundenbindungsprogramme
Die Deutschen sind der physischen Kundenkarte treu: Die meisten scannen die Karte im Laden, um sich als Mitglied ihres Kundenbindungsprogramms zu identifizieren (76%, Europa 69%). Während im europäischen Vergleich 29 Prozent angeben, dass sie sich dafür beim Händler online einloggen, tun dies in Deutschland nur 19 Prozent. Wenn es darum geht eine App zu benutzen, liegen die Deutschen ebenfalls unter dem europäischen Durchschnitt (12%, Europa 18%). „Das liegt einerseits daran, dass die Deutschen bei der Identifikation noch etwas traditioneller eingestellt sind und auch der Online-Kauf von Waren des täglichen Gebrauchs hierzulande noch nicht so etabliert ist wie in anderen Ländern. Gleichzeitig ist das aber auch ein deutliches Zeichen, dass bei der Online-Identifikation hierzulande noch Luft nach oben ist“, so Ingo Schier.
68 Prozent der Verbraucher geben an, dass sie die Möglichkeit attraktiv finden, einen Bonus durch eine bestimmte Kundenaktion, wie zum Beispiel Punktesammeln um Prämien in Form von Küchengeräten zu erhalten (Europa 71%), zu bekommen. Punkte, die man durch das Teilen von Produkten oder Websites in den sozialen Netzwerken erhält, stehen hierzulande mit 27 Prozent vergleichsweise unten (Europa 44%).
Bonus-Jäger und Punkte-Sammler – So stehen die Deutschen zu Treueaktionen
Ganz oben auf der Favoriten-Liste der Deutschen bei Treueaktionen stehen Vergünstigungen (etwa in Form von Preisnachlässen oder Auszahlung gesammelter Punkte (Cashback)). Mit 63 Prozent ist das die beliebteste Form (Europa 46%). Es folgen Produktdiscounts (52%, Europa 62%) und Gratis-Produkte (39%, Europa 38%). „Damit stehen für die Verbraucher ganz klar monetäre Vorteile als Anreize für Treueaktionen im Vordergrund. Man kann sagen, dass die Deutschen Bonus-Jäger und Punkte-Sammler sind.
Zudem zeigt die Studie noch eine weitere Besonderheit: Während die Verbraucher im europäischen Durchschnitt durchaus dazu bereit sind, für ein entsprechendes Programm etwas zu zahlen, ist das in Deutschland nicht der Fall“, so Schier. Mehr als die Hälfte (54%) ist nicht bereit, für eine Treueaktion draufzuzahlen, während dies im europäischen Durchschnitt 41 Prozent angeben.
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