Erwerbstätige wollen einen Tag weniger arbeiten
Beruf und Familie vereinen

Erwerbstätige wollen einen Tag weniger arbeiten

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Die Deutschen arbeiten pro Woche fast einen ganzen Arbeitstag mehr als sie möchten. Sie wünschen sich im Durchschnitt eine 31,3-Stunden-Woche, verbringen nach eigenen Angaben aber im Mittel 37,6 Stunden mit ihrem Job.

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Familie und arbeiten ist für viele kein Problem. Dennoch: Die Mehrheit der Deutschen möchte im Schnitt einen Tag weniger in der Woche arbeiten. Foto: Depositphoto.com

»Ob Mann oder Frau, älter oder jünger – alle wünschen sich mehr Zeit als sie momentan haben«, sagt Geis, Leiter des Fokusthemas »Neue Lebensarbeitszeit« der Körber-Stiftung – das heißt sie alle möchten weniger arbeiten. Dies lasse nur einen Schluss zu: »Wir müssen die Chance eines längeren Lebens nutzen und unsere dicht getakteten Berufsbiografien entzerren.« Das sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage »Arbeit, Rente, unversorgt? Was uns übermorgen erwartet«*, die forsa im Oktober 2016 im Auftrag der Körber-Stiftung durchgeführt hat.

Aufgabenteilung in Familien wird anders gelebt als gewünscht

Nach ihrem Wunschmodell zur Aufgabenteilung innerhalb von Familien befragt, wird ebenfalls eine Diskrepanz zur gelebten Realität deutlich. Vier von zehn Deutschen (39 Prozent) wünschen sich, dass beide Elternteile ihre Arbeitszeit reduzieren und sich die Familienaufgaben gleichermaßen teilen. Allerdings leben nur vier von 100 Familien mit Kindern unter 16 Jahren tatsächlich danach. In mehr als der Hälfte der Familien (59 Prozent) arbeitet der Mann Vollzeit, die Frau reduziert und kümmert sich vorrangig um Kinder und Haushalt.

Familie und arbeiten lassen sich ohne große Probleme vereinbaren

Geht es um ihre generelle Meinung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zeichnen die Deutschen ein düsteres Bild: Mehr als ein Viertel (28 Prozent) nimmt große Probleme für Eltern in Deutschland wahr, zwei Drittel (67 Prozent) sehen einige Probleme. Nur zwei von 100 Befragten meinen, es gebe so gut wie keine Probleme. Erstaunlich ist jedoch: Nach der eigenen Situation befragt, sind die tatsächlich Betroffenen mit Kindern unter 16 Jahren deutlich entspannter. Große Probleme bei sich zu Hause erleben nur fünf Prozent der Deutschen. Die Hälfte (48 Prozent) sieht einige Probleme. Doch fast genauso viele Eltern (44 Prozent) geben an, selbst so gut wie keine Probleme mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu haben.

Die Menschen sind erstaunlich zufrieden – beruflich und privat

Jeder zweite Deutsche (48 Prozent) würde in seinem Leben nichts anders machen, wenn er noch einmal »von vorn« anfangen könnte. Die großen Lebensentscheidungen hinsichtlich Ausbildung, Berufs- und Partnerwahl, Familie und Wohnort werden nicht in Frage gestellt. Auch die Zufriedenheit im Berufsleben ist hoch: Die große Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) ist mit ihrer aktuellen Arbeit zufrieden. Neun von zehn Erwerbstätigen (89 Prozent) glauben, dass ihr Arbeitsplatz sehr oder eher sicher ist.

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