Kleine Unternehmen als Vorreiter im Online-Marketing
Unternehmen des deutschen Mittelstandes geben durchschnittlich bereits knapp ein Viertel ihres Marketingbudgets für Online-Marketing aus. Sie sind auf zielgenaue, spezifische Maßnahmen angewiesen und bevorzugen daher Instrumente des Online-Marketings - wohingegen größere Unternehmen zu klassischen Marketinginstrumenten greifen.
Dies zeigen die Ergebnisse der von Saxoprint herausgegebenen Studie, in der durch TNS Infratest 960 Marketingverantwortliche aus Unternehmen des technischen Mittelstands befragt wurden. Die Zusammenfassung der Studienergebnisse gibt Aufschluss über die Marketingaktivitäten mittelständischer Unternehmen. Wertvolle Erkenntnisse ergeben sich zudem aus den elf Branchenberichten, in denen die Auswertung der Studie für die einzelnen Wirtschaftszweige dargestellt sind und so differenzierte Ableitungen einzelne Branchen möglich werden.
Mittelständische Unternehmen sind Vorreiter im Online-Marketing
Mittelständische Betriebe präsentieren sich im Bereich der Digitalisierung fortschrittlicher als oftmals angenommen. Besonders beim Vergleich kleiner (20 bis 29 Mitarbeiter) und größerer Unternehmen (200 bis 500 Mitarbeiter) zeigt sich, dass kleine Betriebe schneller auf den Trend des Online-Marketings reagieren können. So liegt der Anteil der Ausgaben für Online-Marketing bei den kleineren Unternehmen bei rund 27 % des gesamten Marketingbudgets, größere Unternehmen liegen mit 17 % noch deutlich dahinter. Dies kann vor allem damit begründet werden, dass größere Unternehmen bei den klassischen Marketinginstrumenten ihre Größenvorteile ausspielen können, während kleinere Betriebe auf zielgenaue, spezifische Maßnahmen angewiesen sind und daher Instrumente des Online-Marketings bevorzugen.
Auch in Zukunft bleibt Offline-Marketing von großer Relevanz
INFO
Trotz der wachsenden Relevanz von Online-Marketing ist und bleibt Offline-Marketing ein wichtiger Faktor zur Erreichung der Marketingziele für den technischen Mittelstand. So werden beispielsweise Druckprodukte wie Flyer und Broschüren von 61 % der befragten Unternehmen als wichtig oder sehr wichtig eingeschätzt. Auch Produktkataloge und Druck-Mailings sind nach wie vor beliebt. Als wichtigste Offline-Marketingmaßnahme zur Kunden- und Interessentengewinnung wird der Messeauftritt eingestuft.
Aber auch bei den präferierten Offline-Maßnahmen variieren die Einschätzungen je nach Unternehmensgröße. So sehen größere Unternehmen die klassischen Druckprodukte als sehr viel wichtiger an als kleine mittelständische Unternehmen. Bei den Best-Practice-Unternehmen zeichnet sich darüber hinaus ein Trend zur Pressearbeit und Networking-Veranstaltungen ab.
Der Trend zum Online-Marketing setzt sich in Zukunft fort
In der Zukunft plant der deutsche Mittelstand, weiter in Online-Marketing zu investieren. Während der Anteil des Online-Marketings im Jahr 2016 bereits 24 % beträgt, rechnen die Unternehmer mit einem Anstieg auf rund 33 % in den nächsten 2 Jahren. Dabei sehen die mittelständischen Unternehmen die weitere Einführung und Entwicklung von Online-Marketingmaßnahmen als wichtigste Herausforderung des Marketings – weit vor anderen Maßnahmen, wie der Automatisierung und Messbarkeit von Marketingmaßnahmen.
Jedoch zeigen sich bei dieser Einschätzung zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Branchen. So erachten 77 % der Unternehmen der IT-Branche den Einsatz von Online-Maßnahmen als äußerst relevant, dagegen teilen bloß 40 % der Unternehmen der Branche der Kraftwagen und Kraftwagenteile diese Meinung. Über die Hälfte der mittelständischen Betriebe definieren zudem Content-Marketing als relevanten Leitansatz für ihre Marketingaktivität, der in Zukunft stärker verfolgt werden soll.
Relevanz der Maßnahmen und der Grad der Digitalisierung stark branchenabhängig
Als wichtigstes Marketing-Instrument für die Gewinnung von Interessenten und Kunden haben die befragten Unternehmen ihre Unternehmenswebseite erkannt (39%). Allerdings bleibt auch die Messe von großer Bedeutung (31%). Diese Einschätzung variiert allerdings stark nach Branchenzugehörigkeit. Dies macht deutlich: Es gibt keine allgemeingültige Strategie für alle Branchen und unterschiedliche Größen von Unternehmen, ebenso wenig einen optimalen Grad der Digitalisierung. Branchenspezifische Aussagen sind somit notwendig, um zu realistischen Einschätzungen zu kommen. Je nach Branche und nach verfolgten Zielen sind bestimmte Marketinginstrumente mehr oder weniger geeignet.
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