Studie sieht bei Digitalisierung Aufholbedarf für den Mittelstand
Der deutsche Mittelstand hinkt bei der Digitalisierung hinterher: Die erstmalige Analyse des Digitalisierungsgrades nach Unternehmensgröße "weist deutlichen Nachholbedarf für den Mittelstand aus", mahnt Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim gemeinsam mit TNS Infratest für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt hat, berichtet das „Handelsblatt“. Die Bewertung basiert auf einer Umfrage von 924 Unternehmen aus elf Branchen.
In einem Index fassen die Forscher den Digitalisierungsgrad der deutschen gewerblichen Wirtschaft zusammen – und der ist zwar gewachsen, aber immer noch nicht besonders groß. Am besten schneiden noch die Kleinstunternehmen ab: Sie erreichen 55 von 100 möglichen Punkten. Die Großunternehmen erreichen 53 Punkte, die mittelgroßen Firmen hingegen nur 50 Punkte – und bis 2021 werde es dort auch keinen „erkennbaren Digitalisierungsfortschritt geben“, schreiben die Forscher.
Hemnisse der Digitalisierung
Das Bundeswirtschaftsministerium versucht mit Beratungseinrichtungen, Veranstaltungen und Förderprogrammen dem Mittelstand das Thema nahezubringen. Als größtes Hemmnis sehen die befragten Unternehmen jedoch das fehlende leistungsfähige Breitbandnetz sowie die hohen Investitionen, die für die Digitalisierung nötig sind. Besonders viel Aufholbedarf bei der Digitalisierung besteht laut des Befunds der Forscher im Bereich Gesundheitswesen.
Dort erreichten die Unternehmen nur 36 von 100 möglichen Punkten. Zu den besser digitalisierten Branchen zählt die Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche mit 61 Punkten. Der Maschinenbau erreichte 46 Punkte, der Fahrzeugbau ist mit 40 Punkten noch gerade so durchschnittlich digitalisiert. Allerdings haben alle Branchen aufgeholt im Vergleich zum Vorjahr. (dts)
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