Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen soll
Arbeitsplatzgestaltung

Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen soll

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Wie flexibel und individuell wünschen sich die Arbeitnehmer von heute ihren Arbeitsplatz von morgen? Wie urban muss ein Standort sein? Und welchen Einfluss wird die Digitalisierung auf unsere Arbeitsweise haben?

Unter dem Titel „Office of the future?“ untersuchten Savills und die Unternehmensberatung Consulting cum laude GmbH die Vorstellungen der Generation X und Generation Y vom Büro der Zukunft. Die Ergebnisse gewähren einen Einblick in das gewünschte Büro der Zukunft.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt durch die fortschreitende Digitalisierung rasant entwickelt und verändert. Diesen Entwicklungen, die auch auf die allgemeinen Lebensbedingungen und die wirtschaftlichen Marktverhältnisse Einfluss haben, stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen oftmals unvereinbar gegenüber.

Generation X und Y haben unterschiedliche Vorstellungen vom Arbeitsplatz der Zukunft

Wie genau diese Vorstellungen und Wünsche aussehen und ob es tatsächlich generationsspezifische Unterschiede gibt, kann die Vergleichsstudie „Office of the future?“ erstmals gegenüber pauschalisierten Portraits der Generationen X und Y auf Basis von personalisierten Befragungen nachzeichnen. Die Metahypothese: Gen X und Gen Y haben (gänzlich) unterschiedliche Vorstellungen vom Büro der Zukunft.

„Der Generation Y ist die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben sehr wichtig. Sie fordert mehr Zeit für Freunde, Partnerschaften und für sich selbst ein als die Generation X. Die Generation Y benötigt flexible, inspirierende Arbeitsbedingungen und ein entsprechendes Umfeld. Die Generation X ist es gewohnt, „ins Büro“ zu gehen. Die Arbeitsbedingungen werden akzeptiert. Die Erledigung der Arbeitsaufgaben steht im Fokus. Beruf und Privatleben werden klar voneinander getrennt.“

Bürogebäude wird zentraler Faktor für die Attraktivität eines Arbeitgebers

Immobilienentwickler und Investoren müssen sich auf die Ansprüche der kommenden Arbeitnehmer-Generationen einstellen. Im „War for Talents“ ist das Bürogebäude ein zentraler Faktor für die Attraktivität eines Arbeitgebers. „Wir wollten wissen, wie sich die Generation X, also die Jahrgänge 1964 bis 1981, und die viel zitierte Generation Y, die Millennials, die zwischen 1982 und 2000 geboren wurden, ihr Büro der Zukunft vorstellen; wie groß die Differenzen sind und welche Vorstellungen bereits bei der Immobilienentwicklung berücksichtigt werden müssen“, erklärt Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Agency Germany bei Savills.

„In diesem Zusammenhang haben wir uns auch gefragt, ob es DAS Büro der Zukunft überhaupt gibt! Es gibt ja auch nicht DIE Generation Y, sondern durchaus unterschiedliche Segmente, die durch unterschiedliche Motivationen, Antreiber und Vorstellungen von Beruf und Leben geprägt sind“, ergänzt Roman Diehl, Geschäftsführer der Consulting cum Laude GmbH.

„Die Ergebnisse haben uns teilweise sehr überrascht“, so Mornhart. „Die Übereinstimmungen beider Generationen ist trotz Unterschieden in einigen Bereichen größer als gedacht. Dass die technischen, architektonischen oder ökologischen Visionen der Generation Y signifikant unspektakulärer als erwartet ausgefallen sind, verdeutlicht das Fehlen eines intensiven Dialogs mit Arbeitnehmern beider Generationen.“

Arbeitsplatz der Zukunft spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel wider

Die Generationen X und Y liegen in den Vorstellungen von dem idealen Büro teilweise erstaunlich nah beieinander.

Wir konnten unter anderem feststellen, dass beide Generationen das Arbeiten im Großraumbüro tendenziell ablehnen und Einzelbüros oder Räume mit wenigen Mitarbeitern bevorzugen

Roman Diehl

Geschäftsführer der Consulting cum Laude GmbH

Die Wünsche der Befragten aus beiden Generationen sind geprägt von Flexibilität, erhöhter Mobilität, der Anziehungskraft urbaner Regionen und dem gleichzeitigen Verlangen nach Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Beide Generationen bevorzugen einen urbanen Bürostandort mit Nahversorgern, Essensmöglichkeiten und Freiflächen. 94 % der Generation Y und auch 96,5 % der Generation X geben an, dass ihnen ein fester Arbeitsplatz mit Tisch und Sitzplatz äußerst wichtig bis wichtig ist. Gleichzeitig würden knapp 60 % der Befragten die Hälfte ihrer Arbeitszeit gern im Home-Office verbringen.

Die für Unternehmen günstigere Desksharing-Variante, bei der innerhalb einer Organisation weniger Arbeitsplätze als Mitarbeiter existieren, wird laut den Befragten allerdings weniger gewünscht: 50 % der 18- bis 34-jJährigen in der Generation Y und über 65 % der Generation X wünschen sich einen fest zugewiesenen Platz im Büro.

Nur rund 5 % aller Befragten findet heute schon Gefallen am Desksharing. Dabei ist im Kontext des sinkenden Angebots bei steigender Nachfrage von Büroflächen vor allem in zentralen Lagen der TOP Standorte in Deutschland eine derzeitige Fläche von 26 qm pro Kopf – eine der höchsten Büroflächen pro Person weltweit – in Zukunft nicht mehr haltbar.

Festnetz & Drucker statt Smartphone & Tablet

Der Wunsch nach maximaler Flexibilität des Arbeitsumfelds und überwiegender Nutzung von Laptop und Handy an einem stationären Arbeitsplatz, konnte nicht bestätigt werden. Die Anforderungen an die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes fallen bei beiden Generationen überraschend konservativ aus.

Als äußerst wichtige bis wichtige Ausstattungen wurden das Festnetztelefon (89 % Gen Y, über 92 % Gen X) sowie Drucker/Kopierer/Scanner (beide Generationen über 90 %) genannt. Das Tablet und auch das Videotelefon rangieren bei beiden Generationen auf dem letzten Platz. Textboxinhalt

„Dieses Ergebnis hatten wir nicht erwartet“, betonen beide Geschäftsführer unisono. „Statt zum Smartphone greift auch die Generation Y noch zum Hörer. Sie stehen allen digitalen Medien zwar offener und aufgeschlossener gegenüber als die Gen X, aber eine klare Vision fehlt ihnen ebenfalls. Digitalisierung und Globalisierung verursachen einen gesellschaftlichen Wandel, der sich scheinbar nur langsam in den Köpfen festsetzt“, so Mornhart.

Arbeitsplatz aktiv gestalten statt konsumieren

Beide Generationen haben ein ähnlich hohes Interesse an der Mitgestaltung des Arbeitsplatze: 65% der Befragten würde gerne an der Auswahl und Einrichtung des Mobiliars beteiligt sein. Je älter die Mitarbeiter sind, desto stärker ist der Gestaltungswunsch ausgeprägt. Für alle Befragten sollte die eigene Temperatur- und Lichtregelung am Arbeitsplatz selbstverständlich sein. Immerhin knapp die Hälfte der Befragten würde außerdem gern die Arbeitsatmosphäre durch lautes Musikhören und der Wandfarbe nach eigenem Geschmack personalisieren.

In Einzelbüros wären diese Wünsche durchaus möglich, doch scheint in Anbetracht des zuvor thematisierten Platzangebots pro Kopf in Zukunft der individuelle Schreibtisch mit Bildern und Blumen wahrscheinlicher. Für 70% ist dies außerdem (äußerst/sehr) wichtig. Was den gesamten Bürostandort betrifft, so empfindet ebenfalls mehr als 70 % der Befragten vorhandene Parks und Grünflächen wichtiger, als etwa den Bekanntheitsgrad des Gebäudes (29 %). Die Gruppe der Geschäftsführer und Unternehmensleiter hingegen hat durchaus ein stärkeres Interesse an einer prestigeträchtigen Büroimmobilie: 41 % von ihnen halten öffentlich bekannte Gebäude für wichtig, 50 % sogar allein deren Architektur.

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