Unterschiede im Führungsstil: Führen Frauen und Männer gleich gut?
Männer und Frauen sind unterschiedlich – und das ist auch gut so! Aber wirkt sich das auch auf den Führungsstil aus? Schließlich befinden wir uns im weiblichen Jahrhundert und immer mehr Frauen besetzen Führungspositionen. Die Deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist als bestes Beispiel zu nennen. Führen Männer anders als Frauen? Ja sicher, möchte man meinen. Es geht aber nicht darum, wer besser oder schlechter führt. Vielmehr ist wichtig, was die Männer von den Frauen lernen können – und umgekehrt.
Yin und Yang in der Führung
Was Männer und Frauen, gerade im Bereich der Mitarbeiterführung von einander lernen können, lässt sich im Grunde recht einfach erschließen, wenn wir uns die „weiblichen“ und „männlichen“ Eigenschaften anschauen. Hierbei sei bemerkt, dass mit „weiblich“ nicht schlechthin „Frau“ und mit „männlich“ nicht schlechthin „Mann“ gemeint ist, sondern das weibliche und männliche Element, das sich in allen Menschen befindet.
Betrachten wir zunächst die Kernkompetenzen des Weiblichen und Männlichen unter Zuhilfenahme des Yin (das Weiche, das Weibliche) und Yang (das Harte, das Männliche) der chinesischen Kultur – dem Inbegriff für das Streben nach Harmonie.
Das weibliche und das männliche Element
Das weibliche Element
- bewahrend
- kooperativ
- intuitiv
- empfangend
- innerlich
- warm
- ganzheitlich
- passiv
- Aufopferung
- systemisch
Das männliche Element
- fordernd
- wettbewerbsorientiert
- rational
- aggressiv
- äußerlich
- kalt
- fokussiert
- aktiv
- Selbstausdruck
- linear
In unserem patriarchalischen System wurde bisher das „Männliche“ höher geschätzt als das „Weibliche“. Es war anerkannter fordernd, aggressiv und rational statt bewahrend, empfangend und intuitiv zu sein. Aber diese Einstellung befindet sich im Rückzug und das zeigt sich auch: Sie merken das gerade im Umgang mit Kunden – Fachkompetenz alleine reicht nicht mehr aus! Dasselbe gilt auch für die Führung Ihres Teams. Auch wenn Sie als Geschäftsleitung die oberste Autorität sind, Sie sollten auch Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen motivieren und anleiten können.
Gerade wenn es vor den Feiertagen hoch her geht und anscheinend alle Kunden gleichzeitig Anfragen stellen, wäre es besser, Sie gehen Ihrem Team mit gutem Beispiel voran. Bewahren Sie eine kooperative Haltung auch und gerade in den Stoßzeiten, in denen Sie und Ihre Mitarbeiter besonders konzentriert und aktiv den Kundenansturm bewältigen müssen. So bleiben Sie mit Ihrem Team immer in gutem Kontakt und erfahren schneller, wenn etwas nicht klappt – egal ob Sie Unternehmerin oder Unternehmer sind. Glücklich und zufrieden können Männer und Frauen in einem System dann leben, wenn beides gleichrangig nebeneinander bestehen darf und die Frauen das Männliche schätzen, und die Männer das Weibliche achten. Um dort hinzugelangen ist sicher noch einiges an Vorurteilen und vor allem an Ablehnung und Verachtung auf beiden Seiten zu überwinden.
Wer bei sich bleibt, kann anders sein
Je häufiger Sie sich anderen Menschen empathisch und verstehend angleichen, und dabei ganz bei sich selbst bleiben, desto souveräner und unabhängiger werden Sie! Das mag paradox klingen, ist es aber nicht.
Je klarer ein Mensch mit sich selbst ist, desto besser kann er auf andere zu gehen und ihnen auf ihre Art begegnen. Je mehr wir wissen, wer wir selbst sind, desto weniger werden wir das Gefühl haben, uns zu verbiegen, wenn wir uns einer anderen Kultur zuwenden. Und Männer und Frauen sind unterschiedliche Kulturen – wahrscheinlich die unterschiedlichsten überhaupt. Nehmen Sie die Stärken der jeweils anderen Kultur an, dann profitieren alle davon: Sie, Ihr Team und Ihre Kunden.
Was Männer und Frauen voneinander lernen können
Aus der Übersicht erfahren Sie, wie Männer und Frauen unterschiedlich wahrnehmen, fühlen und handeln. Daraus können Sie ableiten, wie Sie empathischer und verständnisvoller und somit nutzbringender miteinander und vor allem auch mit sich selbst umgehen können:
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