Employer Branding im „War for talents“
In Zeiten, in denen weltumspannende Konzerne die Wirtschaft dominieren, sich die Businesskulturen weltweit angleichen und auch der erfolgreiche Mittelstand global expandiert, werden die guten Nachwuchskräfte zu Wanderarbeitern des Geistes und des Geldes. Wer die herausragenden Talente für sich gewinnen will, sollte darum mit „Employer-Branding“ für eine starke Arbeitgebermarke sorgen!
Der War for Talents wird für uns „im alten Europa“ noch prekärer, weil der Mensch in Zukunft der Schlüsselfaktor des unternehmerischen Erfolges ist: Produkte werden in den gesättigten Märkten austauschbarer, Menschen mit ihren einzigartigen Fähigkeiten (Kompetenzen), Ideen und Emotionen ein immer wichtiger werdender Erfolgsfaktor. Das Alleinstellungsmerkmal (USP) von Unternehmen liegt künftig weniger in Produktmarken, sondern in den Kompetenzen der Menschen, die dort arbeiten!
Der Königsweg zu den Besten: Employer Branding
Natürlich gibt es unterschiedliche Wege, kompetente Mitarbeiter zu finden und ans Unternehmen zu binden. Der effektivste: Das Rekrutieren der Talente aus einem internen Pool – Ausbildung ist das beste Investment, das eine Firma tätigen kann. Der zweite Weg: die Weiterentwicklung der Kompetenzen, der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die vorhandenen Mitarbeiter besitzen. Und schließlich der Königsweg: das Employer Branding. Nur mit einer starken und strahlenden Arbeitgeber-Marke (Brand) können Firmen sogartig die interessantesten Nachwuchskräfte anziehen und die besten Mitarbeiter halten.
Geld alleine reicht hier nicht, vielmehr legen junge Arbeitnehmer heute verstärkt Wert auf ein attraktives Arbeitgeberimage, das durch soziales und ökologisches Bewusstsein geprägt ist, wie die Studie „Kein Kandidat in Sicht?“ zeigt. Als wichtigste Anforderung an einen herausragenden Arbeitgeber werden von den befragten Nachwuchskräften eine positiv geprägte Unternehmenskultur, qualifizierte Aus- und Weiterbildungsangebote sowie ein offener Dialog über die Synchronisierung von beruflicher und privater Lebensgestaltung genannt. Fördern und Fordern – dieses Konzept kommt bei den jungen Führungskräften an, denn ein starker Employer Brand fördert zugleich die Employability der Mitarbeiter wie deren Loyalität!
So werden Sie zu einer strahlenden Arbeitgeber-Marke
Auf dem Weg zur attraktiven Arbeitgeber-Marke braucht ein Unternehmen ein Stärkenprofil mit Überzeugungskraft. Definieren Sie im Rahmen der genannten Attraktoren, was Ihr Unternehmen einzigartig macht – und kommunizieren Sie dies offensiv mit einem passenden Slogan an die relevante Zielgruppe. Gerade mittelständische Unternehmen verzagen hier oft zu früh nach dem Motto „uns nimmt ja sowieso keiner wahr“. Das stimmt so nicht – entscheidend ist, dass die regionalen und überregionalen jungen Talente aufmerksam werden. Das kann durch die Teilnahme auf Career Days, Stellenanzeigen, Jobbörsen und geschickte Marketingaktionen, auch und gerade im Bereich Web 2.0, erreicht werden. Bei allen Maßnahmen, die Sie ergreifen – seien sie konventionell oder „viral“ –, achten Sie auf die Glaubwürdigkeit der Unternehmensaussagen: Hält ein Arbeitgeber nicht, was er verspricht, steigt die Fluktuation und die Marke wird beschädigt.
Herausforderung: Mitarbeiterbindung
Nicht zu unterschätzen beim Employer Branding ist die Mitarbeiterbindung. Vor allem vor dem Hintergrund der dramatischen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für Fach- und Führungskräfte wird sie zum strategischen Faktor im Personalmarketing. Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass ihre wertvollen Mitarbeiter bleiben. Jeder verhinderte Weggang einer guten Kraft ist besser als die mühevolle Neueinstellung eines Kandidaten, dessen Leistung noch keiner kennt. Ein positives Beispiel für Mitarbeiterbindung ist die Praxis der US-amerikanischen Restaurantkette Applebees: Dort bekommen Führungskräfte eine Prämie, deren Mitarbeiter bleiben. Das stärkt den Anreiz, sich um Bindungsmaßnahmen zu kümmern.
Arbeitgeber-Marketing so wichtig wie Produkt-Marketing
Noch haben zu wenige Unternehmen erkannt, dass nicht nur das Produkt-Marketing für den Erfolg der Zukunft wichtig ist, sondern ebenso die Selbstvermarktung des Unternehmens als herausragender Arbeitgeber. Weiterbildungen, einheitliche Kommunikation und konkrete Ziele geben Ihren Mitarbeitern das Gefühl, in Ihrem Unternehmen gut aufgehoben zu sein. Und wer als Mitarbeiter dieses gute Gefühl nach außen trägt, der arbeitet schon als „Marketingstratege“ am Employer Branding mit!
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