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Digitalisierung

Online-Marketing-Trends für das Jahr 2010

Tanja-Kiellisch
Am

Zum Ende eines Jahres werden sie wieder spekuliert, erwartet und diskutiert: Die Online-Trends für das neue Jahr. Welche Themen beherrschen die Medien, wie entwickelt sich die Nutzerschaft, welche Technologien müssen genutzt werden und wie fallen Unternehmen am besten auf?

Wirklich neue Fragestellungen werden sich für das kommende Jahr nicht ergeben. Auch die Bereiche, die genauer betrachtet werden, überraschen nicht wirklich. Wieder sind das Web 2.0, Video im Web, das mobile Internet und auch E-Commerce heiße Anwärter für Diskussionsrunden, Konferenzen, Messen und Roadshows. Wer also diese Begriffe auf dem nächsten Meeting elegant fallen lässt, wird wenig Aufmerksamkeit damit erregen können. Der neue Trend unter den Trends heißt Differenzierung.

Kommunikation und Information sind nach wie vor die Hauptgründe zur Nutzung des Internets. Die Basis bilden alte und neue Technologien, die den sinnvollen und effizienten Umgang mit den neuen Medien erst ermöglichen. Innerhalb dieser Grenzen zeigen die Nutzer spezielle Gewohnheiten und Ansprüche, die auf Individualität und Ubiquität abzielen. Deshalb heißt es nicht nur ab dem folgenden Jahr einen genaueren Blick auf das Internet und seine Nutzer zu werfen, um es in ihre Wünsche, Angebote und virtuellen Möglichkeiten zu zerlegen. Auch in nächster Zukunft werden spezialisierte Inhalte und deren Allgegenwärtigkeit die Trends im Online-Bereich bestimmen.

Die folgenden Trends werden im nächsten Jahr entscheidend dazu beitragen, die Informations- und Kommunikationskultur weiter mit zu formen und gleichzeitig neue Standards für das Online-Marketing setzen.

Trend 1: Social Media Marketing

Um die Bekanntheit einer Marke auf- und auszubauen, müssen in bestimmten wirtschaftlichen Segmenten neue Kommunikationswege beschritten werden. Das Internet hat sich längst als akzeptiertes und hoch frequentiertes Medium etabliert, so dass hier neue Zielgruppenpotenziale ausgeschöpft werden können. Die Besonderheit bei dem Einsatz von Social Media Marketing liegt in dem aktiven Einbezug der Nutzer zur Gestaltung und viralen Verbreitung der Markenbotschaften. Dies funktioniert nur, wenn die Nutzer wirklich überzeugt von einer Marke sind, sich nicht für Werbezwecke ausgenutzt fühlen und einen persönlichen Mehrwert für sich entdecken.

Dafür ist es wichtig, jeden einzelnen Nutzer als das Individuum anzusehen, das er in dem Moment seiner Online-Präsenz darstellt. Das heißt, sowohl seine unterschiedlichen Interessen als auch seine persönliche Vernetzung zu berücksichtigen. Mitglieder in sozialen Netzwerken interessieren sich meistens für Neuigkeiten und Innovationen und lassen sich gerne überraschen. Sie zählen zu den Early Adopters und leiten Informationen nach einer persönlichen Bewertung an ihre Freunde und Bekannte weiter. Damit erhalten sie Anerkennung im engeren und weiteren Bekanntenkreis, stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem anbietenden Unternehmen und fühlen sich in ihrer Meinung respektiert. Sie gestalten die Markenidentität mit. Auf diese Weise entstehen im besten Fall virale Marketing-Effekte, die sich bei kontinuierlicher Kontrolle intelligent steuern lassen.

Trend 2: Social Commerce

Der Begriff Social Commerce dreht zurzeit seine Runden durch die Shopping-Welt. Der Kunde ist im Web wirklich König, denn er entscheidet darüber, bei wem er was wie oft und auf welche Weise kauft. Gefällt ihm ein Produkt oder ein Anbieter nicht, dann wechselt er diese. Darüber hinaus findet er genau auf seinen Geschmack zugeschnittene Angebote, sofern die Shop-Anbieter auf seine Wünsche und Vorstellungen dezidiert eingehen. 1:1-Marketing stellt den Kunden in den Mittelpunkt und filtert jede einzelne Vorliebe heraus.

Der zufriedene Kunde erzählt gerne von seinen positiven Erfahrungen und teilt diese mit seinem sozialen Netzwerk. Er spricht Produkt- und Anbieterempfehlungen aus, verfasst Bewertungen und wirbt auf seinen eigenen Webpräsenzen für seinen auserkorenen Onlineshop. Der Kunde wird somit zum indirekten und direkten Verkäufer.

Trend 3: Apps

App ist die Kurzform für Application, zu Deutsch also Applikation. Damit sind kleine Hilfsprogramme für Multimedia-Handys gemeint, die dem Besitzer einen individuellen Zusatznutzen bieten. Vorreiter ist das derzeit äußerst populäre iPhone. Mit einer App ist der Nutzer in der Lage, die optimale Kochzeit für ein Ei festzustellen, aktuelle Flugdaten auf der Flugreise zu ermitteln, den eigenen Standort auf einer Landkarte zu markieren oder ein Bierglas zu simulieren. Rund 100.000 Apps stehen im iTunes App Store zur Verfügung, teils von den Apple-Profis entwickelt, teils von freien Programmieren zum Download angeboten.

Die Anzahl der iPhone-Nutzer wächst stetig. Zwar werden zurzeit nur rund 20% der zur Verfügung stehenden kostenlosen und kostenpflichtigen Apps genutzt, doch das Interesse steigt stetig. Denn so individuell die Ansprüche des mobilen Nutzers werden, so persönlich möchte er auch seinen mobilen Zugriff auf verschiedene Dienste gestalten. Die Applikationen müssen einen Mehrwert für den Nutzungsalltag darstellen und nahtlos in denselben zu integrieren sein. Auf diese Weise finden sie, und die damit verbundene Marke, einen festen Platz im Lebendes Nutzers eingeräumt.

Trend 4: Video-Marketing

Das Video im Web wird schon seit einigen Jahren als Garant für innovatives Online-Marketing gehandelt. Langsam entwachsen die multimedialen Kurzgeschichten ihren Kinderschuhen und wechseln von der Experimentierphase in einen professionalisierten Status. Es sind nicht mehr nur die selbstgedrehten Home-Storys, die auf den diversen Video-Portalen einen immerwährenden Darstellungsort finden. Nun setzen vor allem Unternehmen verstärkt auf die multimediale Unterhaltung ihrer Zielgruppen. Dafür inszenieren sie Kurzfilme, Webisodes, Clips, Film-Wettbewerbe, Themen-Kanäle und virale Video-Kampagnen, um ihre Marken in Szene zu setzen.

Die Konsumenten ihrerseits belohnen technologisches Know-how, inhaltliches Fingerspitzengefühl und emotionales Involvement, indem sie die gewonnenen Informationen und Eindrücke weiterleiten. Das Video wird sich im nächsten Jahr weiterhin als ein Medium mit hohem Unterhaltungsfaktor etablieren, dessen Positionierungsmöglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind.

Visualität gehört zu den wichtigen Schlagworten in der Webwelt. Bilder wecken Emotionen und Grafiken bieten Orientierung. Gemeinsam schaffen sie einen wertvollen Überblick, der sich von vergleichbaren Onlineangeboten abheben kann. Jeder Nutzer kennt die drei- bis vierzeiligen Teaser in der Ergebnisliste einer Suchmaschine, die mit fett gedruckter Headline und farbigem weiterführenden Link zu neuen Inhalten führen. Doch viele Themen lassen sich visualisiert besser verstehen.

Eine visuelle Produkt- oder Themensuche offeriert dem Suchenden einen direkten Überblick über für ihn interessante Artikel und verknüpft themenverwandte Komplexe zu neuen Eindrücken. Viele Webangebote werden mithilfe dieser optischen Ergebnisvielfalt einen Mehrwert für ihre Besucher kreieren.

Trend 6: Cloud Computing

Wenn Leistungen aus Soft- und Hardware sowie die daraus resultierenden Anwendungen und Daten vom lokalen Rechner oder Server in einen virtuellen Raum (Wolke) verlagert werden, ist von Cloud Computing die Rede. Es handelt sich um ein Konzept, das den Einsatz und die Verwendung von IT vom Grundsatz her verändert. Software wird als Service angeboten, eine externe Infrastruktur sorgt für die interne Versorgung mit Daten und auch Social-Networking-Anwendungen finden innerhalb der Cloud Platz.

Unternehmen profitieren von der On-Demand-Infrastruktur. Die daraus entstehende Flexibilität hilft ihnen, ihre IT-Ausstattung auf die aktuellen Anforderungen anzupassen. Da sich die Anbieter entsprechender Lösungen zurzeit mit der Integration von weiteren benutzerfreundlichen Komponenten beschäftigen, wird Cloud Computing ab dem nächsten Jahr steigende Popularität erfahren.

Trend 7: Content Scraping

Die Komplexität von Informationen und Inhalten im Internet nimmt von Minute zu Minute zu. Mit jedem neuen Artikel, Blog-Beitrag oder Kommentar steigt die Informationsflut ohne Rücksicht auf Übersichtsverluste an. Content-Anbieter werden sehr gut beraten sein, ihre Inhalte verstärkt zu bündeln und auf separaten Webpräsenzen anzubieten. Microsites sind das Instrument, um Kunden auf besondere und spezielle Angebote aufmerksam zu machen.

Diese sind mit den Hauptpräsenzen verbunden, können aber völlig isoliert betrachtet und genutzt werden. Die Kunden erfahren so als Antwort auf ihre individuellen Ansprüche eine Spezialisierung der Unternehmensangebote.

Trend 8: Augmented Reality

Auch wenn es teilweise noch wie Science Fiction anmutet, ist Augmented Realit eine neue Methode, um besonders innovative, mobile und junge Zielgruppen anzusprechen. Die erweiterte Realität findet vor allem in Umgebungen Anwendung, in denen die Menschen nach Informationen suchen und ihren Blickwinkel erweitern möchten. Sie kann helfen, einen Ort in all seinen Facetten zu erkennen, um ihn für ein bestimmtes Projekt brauchbar zu gestalten. Das können realitätsbezogene Computerspiele sein, Navigationsaufgaben, industrielle Ortungsverfahren oder historische Rundführungen.

Die Menschen lassen sich gerne von neuen Technologien faszinieren, die sie simpel in ihren Alltag integrieren können. Bieten ihnen diese dazu einen Nutzen, der ihnen ein eigenständiges Bild der täglichen Herausforderungen verschafft, werden sie zu Anwendern aus Überzeugung.

Über den Autor

Tanja-Kiellisch

Tanja Kiellisch Die studierte Medienkulturanalystin ist seit 2008 als Marketingleitung für die Kölner Internetagentur kernpunkt GmbH in den Bereichen Social Marketing und Web 2.0, E-Commerce, Mobiles Internet und Suchmaschinen-optimierung tätig.
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