Wie Sie mit Hindernisplanung persönliche Ziele erreichen
Selbstmotivation allein reicht nicht aus, um unsere Vorhaben umzusetzen. Spätestens dann, wenn unseren guten Absichten etwas noch Wichtigeres in den Weg kommt, wird es schwierig, an den persönlichen Zielen festzuhalten. Doch wenn Sie Hindernisse einplanen, werfen diese Sie nicht mehr aus der Bahn.
Sie haben ein Ziel, dass Sie endlich erreichen wollen – gut. Sie haben sich fest vorgenommen, das Ganze sofort in Angriff zu nehmen – noch besser. Sie haben dieses Ziel in kleinere Einheiten unterteilt, die Sie managen können – perfekt. Sie haben einen Zeitplan erstellt, der Ihnen genau sagt, was Sie wann zu tun haben – optimal.
Was Sie bei Hindernisplanung unbedingt bewachten sollten
Früher oder später geraten Sie dann meist in einen Zielkonflikt. Etwas anderes, akut Dringlicheres kommt Ihrem Plan in die Quere: Ein wichtiges Geschäftsessen fällt in die Zeit, die Sie für Ihr Vorhaben reserviert haben. Sie bekommen tatsächlich eine Grippe. Sie werden am Seminarwochenende zum Segeln eingeladen, was Sie schon so lange nicht mehr gemacht haben. Und schon ist es aus mit dem CHECK. Kein Häkchen hier, der ursprüngliche Plan gerät ins Wanken, seine klare Ausrichtung wird aufgeweicht.
1. Untermauern Sie Ihre persönlichen Ziele mit harten Fakten
Verankern Sie Ihr Ziel immer mit einem konkreten Datum – das wird Ihnen helfen, sich zu fokussieren. Sie wissen dann: „Wenn ich jetzt nicht die Studie durcharbeite, bin ich auf die Präsentation am 12.2. nicht optimal vorbereitet.“ Wenn Sie sich nur vage vornehmen, irgendwann Ihren Vorgesetzten mit Ihren Leistungen zu beeindrucken, fehlt Ihrer Willensstärke bei einem Interessenskonflikt dieses knallharte Argument.
2. Planen Sie auch die Hindernisse ein
Stellen Sie sich realistisch vor, welche Hindernisse Ihnen auf der Zielgeraden begegnen können. Dies ist mindestens so wichtig wie die Planung, mit welchen Schritten Sie ihr Ziel erreichen wollen. Sonst treffen Sie die Hindernisse mit der vollen Wucht eines Überraschungsangriffs. Sie können an der kleinsten Hürde stolpern, wenn sie Sie unvorbereitet treffen.
3. Planen Sie, wie Sie auf die Hindernisse reagieren
Was tun Sie, wenn Ihre Beziehung, Ihr Familienleben und Ihre Work-Life-Balance darunter leidet, dass Sie sich im neuen Projekt vergraben? Was ist, wenn ein lukrativer Auftrag zu gut ist, um ihn abzulehnen – aber Ihrem eigentlichen Ziel im Weg steht? Welchen Preis sind Sie bereit, für Ihr Ziel zu bezahlen, wie viel Einsatz wollen und können Sie investieren? Besprechen Sie im Vorfeld Ihre Pläne mit allen davon Betroffenen. Registrieren Sie deren Einwände. Geben Sie sich erst dann mit dem Ergebnis zufrieden, wenn Sie alles abgedeckt haben.
4. Arbeiten Sie mit Alternativen
Sie können an dem Tag x, den Ihr Zeitplan dafür vorsieht, einen notwendigen Schritt nicht tun? In der Woche darauf kommt ebenfalls etwas dazwischen, vielleicht sogar noch ein drittes Mal? Da kann man schnell aus dem Rhythmus geraten – und das ist ein heikler Zeitpunkt, in dem viele resignieren und das ganze Vorhaben abblasen. Dies muss nicht sein, wenn Sie für jeden Ausfall eine Alternative eingeplant haben: „Wenn ich heute nicht am Webinar teilnehmen kann, verzichte ich am Samstag auf den Konzertbesuch und höre mir die Aufzeichnung an.“ Oder: „Ich habe Kontakt zu einem anderen Teilnehmer und kann ihn bitten, mir seinen Aufschrieb zu überlassen.“
5. Schriftlich ist immer besser
Wenn Sie Ihre Überlegungen schriftlich fixieren, gewinnt es an realem Wert, wird konkreter und greifbar. Im Notfall können Sie sogar darauf zugreifen, um nachzulesen, welche Option Sie für den Fall X geplant haben. So müssen Sie keine Willenskraft aufwenden, um sich für das zu entscheiden, was Sie Ihren persönlichen Zielen näher bringt.
6. Setzen Sie Auslöser
Wenn Sie sich dazu bringen wollen, im richtigen Moment das Zielfördernde zu tun, verankern Sie Ihr Vorhaben mit einem konkreten Auslöser in Ihrem Alltag. Wollen Sie beispielsweise Kontakte pflegen, dann könnte der Auslöser die Tasse Kaffe am Nachmittag sein. Also nehmen Sie sich nicht vor: „Jeden Tag um 17 Uhr werde ich eine halbe Stunde lang per Telefon und Email Kontakte auffrischen.“ Sondern: „Wenn ich am Nachmittag meinen Kaffee trinke, werde ich die Zeit nutzen, vernachlässigte Kontakte neu zu beleben.“ Nach ein paar Mal wird Sie die Tasse Kaffee zuverlässig an die Kontaktpflege erinnern.
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