Small Talk auf einem Business-Event führen
Kommunikation

Small Talk auf einem Business-Event führen

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Small Talk ist der Schlüssel, um Ihre Veranstaltung auch in kommunikativer Hinsicht zum Erfolg zu führen. Denn im Vordergrund Ihrer Veranstaltung steht nicht das Fachgespräch, sondern der Small Talk als Gespräch auf der Beziehungsebene.

Small Talk im beruflichen Umfeld ist nicht einfach belangloses Gerede über Banalitäten. Er ist oft der Auftakt für den Big Talk, das heißt für das eigentliche Fachgespräch sowie für lang anhaltende geschäftliche Beziehungen und Empfehlungen. Beim Small Talk erfährt man etwas über die persönliche Situation seines Gesprächspartners und schafft damit Möglichkeiten, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt mit zunächst fachneutralen Themen wieder aufzunehmen. So gelingt der Small Talk mit Ihren Gästen:

1. Briefing der Mitarbeiter

Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, Sie in Ihrer Rolle als Gastgeber zu unterstützen. Denn Gastgeber ist nicht nur der Geschäftsführer der Institution oder Organisation oder der Unternehmer, sondern alle, die an der Veranstaltung teilnehmen. Die Aufgabe ist es, aktiv Kontakt zu Gästen aufzunehmen, auf Gruppen zuzugehen und vor allem Gäste untereinander oder mit Kollegen ins Gespräch zu bringen. So sind alle während der Veranstaltung dafür sensibilisiert, offen zu sein, wenn beispielsweise ein Kollege einen Gast mit der Gesprächsgruppe eines anderen Kollegen bekannt machen möchte.

2. Gästeliste

Besprechen Sie die Gästeliste: Wer kennt wen? Wer weiß etwas über wen? Markieren Sie in der Gästeliste VIPs sowie neue Gäste, die möglicherweise allein kommen, so dass diese Personen von Ihren Mitarbeitern betreut und mit anderen Gästen bekannt gemacht werden.

3. Namensschilder

Prüfen Sie, ob es hilfreich ist, Namensschilder vorzubereiten, so dass Ihre Gäste sich gegenseitig erkennen und finden können. Das hat den weiteren Vorteil, dass sich die Gäste am Empfang melden müssen und wichtige oder neue Personen erkannt werden. Verwenden Sie für sich und Ihre Mitarbeiter andersfarbige Namensschilder, so ist offensichtlich, dass sie zum gastgebenden Unternehmen gehören. Das ist besonders wichtig, wenn Sie in einer Begrüßungsansprache erwähnen, dass Ihre Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung stehen.

4. Kontakt aufnehmen

Aktiv auf einzelne Personen oder Gruppen zuzugehen kostet zunächst Überwindung. Machen Sie sich jedoch bewusst, dass das in der Gastgeberrolle um ein Vielfaches einfacher ist, als wenn man als Gast unbekannte Personen ansprechen möchte. Denn als Gastgeber wird Ihre Kontaktaufnahme gerne gesehen. Ihre möglichen Bedenken, aufdringlich zu wirken sind in der Regel unbegründet: Scheuen Sie sich daher nicht, auf allein kommende Gäste aktiv zuzugehen.Begrüßen Sie die Person, stellen Sie sich mit Namen und Funktion vor, dann wird sich auch ihr Gegenüber vorstellen. Geben Sie anschließend etwas Information über den Ablauf der Veranstaltung, etwa, wann der Vortrag beginnt oder das Buffet eröffnet wird: Vielleicht hat der Gast auch eine konkrete Frage, beispielsweise ob Frau XY schon da ist. Dann können Sie ihn direkt weiterleiten oder mit anderen Personen bekannt machen.

Auf scheinbar geschlossene Gesprächsgruppen gehen Sie zu, indem Sie sich dazu stellen, zunächst zuhören, sich in einer Pause ins Gespräch einbringen und sich mit Namen und Funktion im Unternehmen vorstellen, andersfarbige Namensschilder erleichtern dieses zusätzlich. Aktive Kontaktaufnahme ist das Schlüsselwort, es ist daher nicht ausreichend, wenn beispielsweise an jedem Stehtisch einer Ihrer Mitarbeiter anwesend ist oder sich der Außendienstmitarbeiter nur mit seinen Kunden unterhält.

5. Small Talk – ja bitte

Ist der erste Kontakt hergestellt, sprechen Sie über Alltägliches, über Themen, die Sie mit dem Gesprächspartner gemeinsam haben (wie das Wetter, den Veranstaltungsort, das Buffet) und zwar in einer positiven Art und Weise. Small Talk ist keine Diskussionsrunde, vermeiden Sie daher Themen, die polarisieren.

Seien Sie ein angenehmer Gesprächspartner, der zuhören kann und auch mal andere reden lässt. Bombardieren Sie andere nicht mit Fragen, sondern stellen Sie der Frage etwas Persönliches voran: „Wir haben diesmal ein mediterranes Buffet ausgewählt, das stimmt mich schon mal auf meinen Italienurlaub ein. Wo geht es denn bei Ihnen diesmal hin?“ Denken Sie daran, sich namentlich vorzustellen, dann erfahren Sie auch den Namen Ihres Gesprächspartners. Dies ist wichtig, damit Sie den Gast mit weiteren Personen bekannt machen können.

6. Mit Small Talk Verbindungen herstellen

Die Hauptaufgabe der Gastgeber ist es, die Gäste untereinander in Kontakt zu bringen. Daher überlegen Sie im Vorfeld, ob es Gemeinsamkeiten zwischen Gästen gibt, die ein Aufhänger sein könnten, Personen miteinander bekannt zu machen, wie: „Herr Hartmann, das ist Herr Bergmann, ebenso wie Sie ein passionierter Tennisspieler“. Achten Sie auch auf Äußerungen, die Ihnen Gelegenheit geben, andere Personen miteinander bekannt zu machen: „Ach, Sie hatten schon öfter telefonisch Kontakt mit Frau Meyer? Da kann ich Sie gleich mal miteinander bekanntmachen“

7. Zirkulieren Sie

Sind Verbindungen zwischen Gästen hergestellt, können Sie sich mit einer ehrlichen Bemerkung von einer Gruppe zurückziehen: „Es war nett mit Ihnen zu plaudern, vielleicht können wir das später fortsetzen. Sie haben sicher Verständnis, dass ich noch andere Gäste begrüßen möchte“. Oder „Ich muss mich jetzt verabschieden, ich möchte noch gerne andere Gäste begrüßen. Wir sehen uns sicher später noch.“ Es ist wichtig, dass Sie als Gastgeber und Co-Gastgeber nicht an Personen kleben bleiben, denn nur wenn Sie zirkulieren, den einen oder anderen Gesprächspartner von hier nach dort mitnehmen, fördern Sie das Durchmischen der Gesprächsgruppen. Einzelne Personen lassen Sie natürlich nicht allein zurück, sondern schließen sich mit diesen zunächst einer Gesprächsgruppe an.

8. Fach Talk – nein danke

Selbstverständlich wird bei einer beruflichen Veranstaltung auch über Fachthemen oder allgemein über das berufliche Umfeld gesprochen. Vertagen Sie jedoch tiefergehende geschäftliche Gespräche auf einen späteren Termin, an dem Sie Zeit haben und ungestört sind. Reduzieren Sie vertrauliche Gespräche auf ein Minimum, sodass keine geschlossenen Gesprächsgruppen entstehen. Namensschilder Ihrer Mitarbeiter mit Tätigkeitsbezeichnungen schaffen auch für die Gäste Klarheit, dass manche Mitarbeiter nicht alle Fachfragen beantworten können. So wird zum Beispiel von einem Buchhalter nicht erwartet, Auskunft über Liefertermine geben zu können. Es reicht, wenn er an die zuständige Person verweisen kann.

9. VIPs und Co.

Bei Veranstaltungen mit vielen Gästen ist es nicht immer sinnvoll, wenn Sie als Hauptgastgeber alle Gäste persönlich am Empfang begrüßen. Oft bietet es sich an, dass Sie sich weiter hinten im Raum aufhalten und Ihre Mitarbeiter Ihnen wichtige Gäste zuführen. Selbstverständlich müssen Sie Ihre Key-Kunden bei der Veranstaltung auch persönlich betreuen, vielleicht möchten diese aber auch andere Gäste oder Mitarbeiter Ihres Hauses kennenlernen? Machen Sie sie miteinander bekannt. Das schafft Ihnen auch Freiräume, sich höflich loszueisen um frei zu sein für weitere Kontakte. Und schließlich: Schotten Sie sich nicht ab mit wichtigen Personen. Zeigen Sie, dass Sie an diesem Tag offen sind für jeden Gast, der gern mit Ihnen kurz reden möchte.

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Über den Autor

Dr. Ilona Quick & Renate Birkenstock Dr. Ilona Quick: Nach dem Lehramtsstudium in Kassel und der Promotion an der Queens University of Belfast entschied sich Ilona Quick für eine Laufbahn mit Schwerpunkt Kundenkommunikation, Akquise und Vertrieb. Ihre Erfahrungen, wie man mit Kunden ins Gespräch kommt, die sie im Außendienst eines großen Pharmaunternehmens, im Innen- und Außendienst eines wissenschaftlichen Verlages sowie in der Immobilienbranche gemacht hat, gibt sie heute in Seminaren und Vorträgen weiter. Sie ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Berlin.   Renate Birkenstock: War 35 Jahre Anzeigenleiterin in einem namhaften wissenschaftlichen Verlag. Als Mitglied der Kommission Anzeigenmarketing für Fachzeitschriften der Deutschen Fachpresse hat sie mitgewirkt, die Bedeutung der Fachliteratur in der Öffentlichkeit und werbetreibender Wirtschaft darzustellen und transparent zu machen.
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